Warstein. Schon lange ist WhatsApp der beliebteste Nachrichten-Messenger. Anfang des Jahres ist es zur Übernahme von WhatsApp durch Facebook gekommen, seitdem wächst die Unsicherheit. Auch Warsteiner Jugendliche machen sich seither viele Gedanken um Datensicherheit.

Wer von euch hat nicht auch schon lange die SMS durch die WhatsApp ersetzt? Aber was genau ist überhaupt WhatsApp? Bis zum Frühjahr 2014 zählt WhatsApp über 450 Millionen Nutzer, wobei die Nutzerzahlen täglich steigen. Der SMS-Nachrichtendienst wird kaum noch genutzt und gerät allmählich in Vergessenheit. WhatsApp kann von iPhone-, BlackBerry-, Windows-Phone-, Android- und Nokia-Besitzern genutzt werden. Die App ersetzt mittlerweile die herkömmliche und kostenpflichtige SMS.

Die Vorteile der App bestehen darin, dass Gruppen erstellt, unbegrenzt Bilder, Videos und Audio-Dateien verschickt werden können. Das Hauptargument für WhatsApp ist, dass sie im Gegensatz zu anderen, vergleichbaren Nachrichten-Apps kostenlos ist. Täglich werden mehr als 17 Milliarden Nachrichten verschickt. „WhatsApp ist auf dem Weg, eine Milliarde Leute miteinander zu verbinden“, so Mark Zuckerberg, der Gründer des Unternehmens Facebook gemäß der Nachrichtenagentur DPA.

Dieser sieht in WhatsApp eine so große Zukunft, dass er es im Februar für 19 Milliarden Dollar übernahm. Seit diesem Zeitpunkt fürchten viele Nutzer die Sicherheit ihrer Daten. So auch die Warsteiner Studentin Marina Kieseler (22): „Den Zusammenschluss finde ich nicht wirklich toll, weil unsere Datensicherheit und Privatsphäre nun noch gefährdeter sind.“ Wie viele andere Nutzer ist Marina beunruhigt, weil nun Facebook auf alle Gespräche zugreifen kann und somit in die Intimsphäre eingreift.

Plötzlicher WhatsApp-Ausfall

Auch der Total-Ausfall, kurz nach der Übernahme von Facebook macht Nutzer misstrauisch. Ausgerechnet an einem Samstagabend, 22. Februar, fällt Whats-App für mehrere Stunden aus. Diese Situation hat gezeigt, dass viele Nutzer in letzter Zeit ausschließlich über WhatsApp kommuniziert haben und kaum noch jemand auf die Idee kommt, auf die gute, alte SMS zurückzugreifen. Nur um über den Ausfall zu diskutieren, konnten sich einige dazu durchringen, doch eine SMS zu schreiben. Stattdessen warteten viele stundenlang, bis sie WhatsApp wieder nutzen konnten. Ständig schauten Nutzer nach, ob die Verbindung wiederhergestellt und man wieder erreichbar ist. Mehrere Stunden hielt diese Situation an und machte viele Nutzer unsicher und gleichzeitig sauer.

Einige brachten den Ausfall sofort mit Facebook in Verbindung. „Ausschließen würde ich es nicht, dass Facebook was mit dem Vorfall zutun hat“, meint der Student Philipp Mantsch (23) aus Suttrop. Andere sehen den Ausfall ganz gelassen, so wie die Studentin Christina Müller (21) aus Kallenhardt: „So ein Ausfall wie an dem Samstag kann immer mal passieren und gab es auch schon einige Male vorher.“

Grund für einen Anbieterwechsel?

Nun überlegen viele, nach einer sicheren Alternative zu suchen. Wobei WhatsApp nach eigenen Angaben nicht auf Nutzerdaten aus ist, sich auch nicht durch Werbung finanziert und unabhängig bleiben will. „Wenn viele meiner Freunde zu sicheren Messengern wechseln, würde ich das auch tun. Als einziger zu wechseln bringt mir schließlich nichts“, denkt der Student Philipp Mantsch (23).

Es wird deutlich, dass sich viele Nutzer von WhatsApp Gedanken machen und darüber nachdenken, was sie tun können, um ihre Privatsphäre zu schützen. Sie sprechen sich also untereinander ab, welche Nachrichten-App eine gute Alternative wäre und diskutieren, ob diese überhaupt nötig ist. Andere machen sich jedoch keine weiteren Gedanken um die Folgen und wollen WhatsApp wie bisher nutzen. Auch für die Suttroperin Lena Geesmann (22) wird sich durch den Zusammenschluss nichts ändern: „Mir ist der Zusammenschluss total egal, weil das sowieso alles überwacht wird und deshalb werde ich auch nicht wechseln, sondern ganz treu bei WhatsApp und Facebook bleiben.“