Rüthen. . Der katastrophale Zustand der Landstraßen 735 und 741 im Stadtgebiet beschäftigt den Rat in seiner Sitzung am Donnerstag, 23. Januar. Die Verwaltung legt dabei eine Resolution an das NRW-Verkehrsministerium vor, in der gefordert wird, die beiden Straßen für Schwerlastverkehr mit Ausnahme von Anliegern und Bussen zu sperren, „um die verkehrliche Situation zu entschärfen und die Verkehrssicherheit zu gewährleisten“.

Allerdings müsse dafür gesorgt werden, dass bei einer Sperrung der Schwerlastverkehr nicht über die L 776, L 536 und L 747 durch Kellinghausen, Oestereiden, Hoinkhausen und Weickede umgeleitet werde, sondern über die B 516 und die B 55. „Anderenfalls würde die Problematik nicht entschärft sondern lediglich verlagert.“

Immer wieder wird der schlechte Zustand von L 735 und L 741 beklagt. Bei letzterer gilt die besonders für den Abschnitt zwischen Gewerbegebiet Lindental und Ortseingang Menzel, wo auf weiter Strecke die Bankette abgesackt sind und sich nach Auskunft von Straßen NRW auch nicht wieder herrichten lassen. Solche Antworten brandmarkt die Resolution als „völlig unbefriedigend“.

Die Erneuerung der Bankette in Teilbereichen reiche ohnehin nicht aus, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten, heißt es im Text. Vielmehr sei der Querschnitt der Landstraßen teils zu gering, um den heutigen Schwerlastverkehr aufzunehmen. Daher müsse bei Begegnungen von Lkw und/oder Bussen eines dieser Fahrzeug weit über die Bankette hinaus ausweichen und werde gezwungen anzuhalten. „Insbesondere für die Schulbusse ist das ein Zustand, der nicht hinnehmbar ist. Es muss ja nicht erst zu einem Unfall insbesondere mit Schulbussen kommen“, warnt die Stadt.

Höchster Bedarf

Nicht gelten lassen will die Resolution den Einwand von Straßen NRW, dass für die L 741 in der Vergangenheit kein vordringlicher (Sanierungs-)Bedarf gemeldet worden sei und es außerdem im Zuständigkeitsbereich der Niederlassung Sauerland-Hochstift noch zahlreiche Straßen mit einem ähnlich schlechten oder schlechteren Zustand aufwiesen. Dem hält die Resolution entgegen, „dass wiederholt zu beobachten ist, dass Straßen saniert bzw. ausgebessert werden (Rückbau der B 1 zwischen Soest und Erwitte, Erneuerung der Fahrbahndecke auf der B 516 zwischen Belecke und Sichtigvor), die vom Zustand her wesentlich besser waren als viele andere Straßen es sind“. Nicht mehr zu vermitteln sei, dass Bundesstraßen regelmäßig unterhalten würden, bei Landesstraßen jedoch ein erheblicher Unterhaltungsstau bestehe.