Warstein. . Andrej Usinger eröffnete Ende April 2012 die Discothek „Loft“ in Warstein. In der Folge gab es ständig Streit mit den Nachbarn, die sich über Lärm durch Fahrzeuge und Raucher vor der Tür beschwerten. Jetzt macht der 28-Jährige mit einem neuen Konzept weiter.

Die Entscheidung ist gefallen: In Warsteins einziger Discothek „Loft“ gehen die Lichter aus. Nach der „Clothing Party“ am kommenden Samstag, 7. Dezember, wird es den Music und Dance-Club in der bisherigen Form nicht mehr geben. Dennoch will Betreiber Andrej Usinger das Kapital „Loft“ nicht ganz schließen: Mit einem neuen Konzept und sporadischen Events geht es weiter. Denn: „Das Loft bleibt mein Hobby, es macht mir viel Spaß“, erklärt der Suttroper, der sein Lokal am Pfarrer-Menge-Weg jeden Samstag für 100 bis 250 Gäste öffnete.

Für diesen Schritt führt er zwei Gründe an: Zum einen ist der studierte Betriebswirt in seinem Hauptberuf zeitlich stark gefordert; er arbeitet im Vertrieb einer Firma in Paderborn.

Zum anderen – und hier liegt die Hauptursache – ist der 28-Jährige die ständigen Querelen mit den Nachbarn leid. Diese schicken ihm regelmäßig das Ordnungsamt ins Haus. „Da hab ich einfach keine Lust mehr drauf.“ Als Andrej Usinger Ende April 2012 die Disco eröffnete, „um Leben nach Warstein zu bringen“, hatte er sich bei allen Nachbarn persönlich vorgestellt. Dennoch gingen die Anwohner nicht zimperlich mit dem jungen Mann um. Im Mai diesen Jahres schrieben sie einen mehrseitigen Beschwerdebrief an die Stadt Warstein und die Fraktionen (wir berichteten). Darin forderten die Anwohner die Stadt auf, gegen die Lärmbelästigung, die durch die Disko und ihre nächtlichen Besucher verursacht wird, entschieden vorzugehen. Zudem, so hieß es, spielten sich „chaotische Verhältnisse im Umfeld der Diskothek“ ab. So sei durch das Rauchverbot auch der Außenbereich „zu einer Partyzone“ geworden. Die Beschwerde soll sogar an die Bezirks-Regierung geschickt worden sein.

Usinger ist sich keiner Schuld bewusst, zumal das „Loft“ auch im Kerngebiet der Stadt liegt, heißt der Faktor Wohnen spielt eine nachrangige Rolle. Dass die Wohnqualität – wie letztlich auch an der gesamten Hauptstraße – gemindert wird, muss hingenommen werden.

Bei Events noch Schüppe drauflegen

Dennoch kam er den Auflagen nach und führte verschiedene Maßnahmen durch, zäunte den Eingangsbereich ein, stockte Sicherheitskräfte auf etc. „Aber die Raucher draußen, die betrunken sind, kriegt man nicht leise. Da nützt auch die Security nichts“, erklärt der Disco-Besitzer.

Künftig gibt’s also am Wochenende keine Party mehr; sein Lokal vermietet Usinger nur noch für private Feiern wie Abifeten. Doch weil er ja, wie gesagt, noch immer Spaß an seiner Disco hat, will er alle ein bis zwei Monate selbst ein Event anbieten mit einem namhaften DJ oder etwas wie vor zwei Wochen mit dem GZSZ-Star John Bachmann. „In der Richtung möchte ich aber noch eine Schüppe drauflegen“, hofft Usinger, dass ihm die Besucher treu bleiben – und auch die Nachbarn mit dem Konzept leben können.