Rüthen. . „Die Beschlusslage gilt unverändert“, verweist Bürgermeister Peter Weiken auf das April einstimmig gefasste Votum des Schulausschusses und des Rates, eine Sekundarschule in privater Trägerschaft in Rüthen einzurichten und die Maximilian-Kolbe-Schule in diese zu überführen.

Signale, die es angeblich aus Rüthen gibt, doch noch die Option einer Kooperation mit Warstein offen zu halten, wie dort jüngst im Schulausschuss geäußert, gebe es seitens der Stadt nicht, stellt Weiken klar. „Unsere primäre und einzige Absicht ist die Gründung einer Sekundarschule in privater Trägerschaft. Das läuft einwandfrei . Alles andere ist Propaganda.“

Konkurrenzfreie Kooperation

Erklären kann er sich die angeblichen Signale nur durch einen Brief, den das Kollegium der Maximilian-Kolbe-Schule an ihn und die Politik gerichtet hat. Darin bitten die Lehrerinnen und Lehrer den Bürgermeister darum, die Gespräche mit der Stadt Warstein über eine gemeinsame Sekundarschule wieder aufzunehmen. „Möglich wären zwei eigenständige Schulstandorte mit spezifischer Profilbildung (technischer, sprachlicher, sportlicher oder auch musischer Art), damit beide Standorte konkurrenzfrei miteinander kooperieren können“, meinen sie. „Auf diese Weise wäre ein umfangreiches und differenziertes Angebot für die Schülerinnen und Schüler der Stadt Rüthen und der Stadt Warstein langfristig gewährleistet.“

Genau diese Langfristigkeit vermag Weiken nicht zu erkennen. „Sie ist mangels Masse nicht gegeben und dann ist in drei oder vier Jahren hier komplett Ende“, erklärt er im WP-Gespräch. Dies hätten ja gerade die Gespräche mit Warstein in aller Offenheit ergeben. Er sieht hinter dem Schreiben des Kollegiums „die Sorge, dass nicht alle übernommen werden“.

„Nur fallen die Lehrer ja nicht ins Bodenlose. Es kann nur sein, dass einzelne versetzt werden“, verweist er auf die Rechtslage. Bei einem Auslaufen des Standortes Rüthen einer gemeinsamen Sekundarschule aber müssten sich alle in absehbarer Zeit eine neue Stelle suchen. „Man muss Realist sein und die Option eines Standortes sehen, der in wenigen Jahren komplett ausläuft oder eine Schule in privater Trägerschaft, die auf lange Sicht brillant läuft“, gibt der Bürgermeister zu bedenken. Demgegenüber sieht die Lehrerschaft in der Tätigkeit für einen privaten Träger nur eine Option für einige Wenige und bittet darum, alle Möglichkeiten für den Erhalt der Arbeitsplätze in öffentlicher Trägerschaft auszuschöpfen.

Zur Kenntnis geben

In der nächsten Ratssitzung werde das Schreiben des Kollegiums den Politikern zur Kenntnis gegeben, erklärt Bürgermeister Peter Weiken. Eine Diskussion aber sei mit Blick auf die geltende Beschlusslage und die weit fortgeschrittenen Vorbereitungen für eine privat getragene Sekundarschule nicht vorgesehen.