Die Entfernung zwischen dem Warsteiner Rathaus und dem Kreishaus in Soest beträgt Luftlinie 21,7 Kilometer. Manchmal jedoch bekommt man den Eindruck, dass zwischen der Verwaltung des Kreises und den Menschen in dieser Stadt Welt liegen.
Die Entfernung zwischen dem Warsteiner Rathaus und dem Kreishaus in Soest beträgt Luftlinie 21,7 Kilometer. Manchmal jedoch bekommt man den Eindruck, dass zwischen der Verwaltung des Kreises und den Menschen in dieser Stadt Welt liegen. Und das nicht erst seit der Legionellen-Welle. Schon im vergangenen Jahr, als der Steinflug der Firma Brühne für Schlagzeilen sorgte, haben sich die Warsteiner vom Kreis im Stich gelassen gefühlt.
Dieses Gefühl ist durch die aktuelle Entwicklung mehr als deutlich verstärkt worden. „Die beim Kreis? Die können uns mal“, ist das, was viele Warsteiner Bürger denken und bei jeder Gelegenheit offen aussprechen.
Keine Frage, die Kreisverwaltung hat in den vergangenen Wochen nicht immer glücklich reagiert. Die Reisewarnung, die ohne große Erklärung am Freitag, 30. September, publiziert wurde, mag der richtige Weg gewesen sein, um auswärtige Besucher vor einer möglichen Ansteckung zu schützen. Gleichzeitig aber hat sie auch das Gefühl der Warsteiner, isoliert und mit den Sorgen und Ängsten allein gelassen zu werden, unnötig befeuert.
Dieses Gefühl wird noch dadurch bestärkt, dass sich kein Verantwortlicher aus dem Kreishaus nach Auskunft von Bürgermeister Manfred Gödde während dieser vier Wochen in der Wästerstadt hat blicken lassen: Keine Landrätin, kein Kreisdirektor, kein Leiter des Gesundheitsamtes. Es besteht kein Zweifel daran, dass das Verhältnis zwischen Kreis und Warstein Schaden genommen.
Der Vorschlag der Warsteiner SPD-Fraktion, der Kreisgesundheitsausschuss solle in dieser Woche in Warstein tagen, ist daher ein guter Vorschlag - zumal bis dahin die Reisewarnung endgültig aufgehoben sein sollte...