Winterberg. .
Ein langer, erfolgreicher Winter und ein verregnetes Frühjahr – die Halbjahresbilanz der Ferienwelt Winterberg fällt „durchwachsen“ aus.
Das Auf und Ab im Tourismus geht auch dieses Mal einher mit dem Wetter. Gingen die Übernachtungsanbieter der Ferienwelt Winterberg aufgrund des guten Winters noch mit einem Übernachtungs-Plus von 6,4 Prozent aus dem ersten Quartal 2013 heraus, so schrumpfte das Plus im April bereits auf 0,1 Prozent.
Schuld daran war der lange Winter, der den Frühjahrstourismus nur langsam anrollen ließ. Der Mai mit seinen vielen Feier- und Brückentragen ist einer der wichtigsten Monate in der grünen Jahreszeit. Die langen Regenphasen weckten jedoch wenig Lust auf einen Kurztrip in die Ferienwelt. Und so wies die Statistik am Monatsende ein Minus von 0,5 Prozent aus. Auch der wechselhafte Juni bot wenig Impulse.
Zwar liegen die Halbjahreszahlen noch nicht vor. Doch rechnen die Touristiker für diesen Zeitraum weiterhin mit einem leichten Minus von 0,5 Prozent bei den Übernachtungen und einem Plus von rund 1 Prozent bei den Ankünften. Dabei liegt der positive Entwicklungstrend vor allen Dingen bei den Hotels (+ 3%), während Pensionen (- 15%) und Gasthöfe (- 10%) deutlichere Einbußen hinnehmen müssen Ferienparks, -häuser und –wohnungen stagnieren.
Tourismusdirektor Michael Beckmann: „Dass die Bilanz nicht noch höhere Minuszahlen ausweist, haben wir dem guten Februar zu verdanken und den zugkräftigen Investitionen unserer Betriebe in den Wintertourismus.“
Weniger Niederländer in Winterberg
Das Reiseverhalten im Haupt-Auslandsmarkt der Ferienwelt Winterberg, den Niederlanden, ist beeinflusst durch die dort zurzeit herrschende Wirtschaftskrise. Dies macht sich im Halbjahresergebnis bemerkbar. So haben zwischen Januar und Mai rund 1,6 Prozent weniger Niederländer in der Region Urlaub gemacht. Dies führte zu einem Minus von 7 Prozent bei den niederländischen Übernachtungen.
Untersuchungen prognostizieren auch weiterhin sinkende Ausgaben der niederländischen Nachbarn in Reisen und Kurzurlaube jenseits der Grenze. Wie sich der Trend auf die Ferienwelt Winterberg auswirken wird, ist noch unklar.
„Trotz wirtschaftlich schwieriger Rahmenbedingungen haben wir verschiedene Möglichkeiten, die Zahlen ausländischer Gäste stabil zu halten“, betont Tourismusdirektor Michael Beckmann. So könne die Ferienwelt Winterberg verstärkt dänische und belgische Urlauber bewerben. Bei denen lagen die Übernachtungszahlen sogar bei 25 Prozent beziehungsweise 14 Prozent im Plus.
Ein weiterer wichtiger touristischer Aspekt ist der Tagestourismus. Auch dort machte sich das Wetter negativ bemerkbar.
Der noch recht winterliche April und der verregnete Mai lockten nur wenige Ausflügler in die Region. Einziger Zuschauermagnet war das iXS Dirt Masters Freeride Festival, das trotz wechselhaften Wetters mit über 35.000 Zuschauern ein großer Erfolg wurde.
Terrassen-Geschäft ausgefallen
Für die Gastronomie gilt das Gleiche wie auch für die Freizeitbetriebe. Für Bistros und Cafés ist das Terrassen-Geschäft fast völlig ausgefallen. Die Biergartensaison hat erst Anfang Juli an Fahrt aufgenommen. Zudem leidet die Gastronomie genau wie die Hotellerie besonders stark unter dem Fachkräftemangel, den damit einhergehenden Arbeitskosten sowie den steigenden Energiepreisen.
„Mit einem guten Spätsommer und einem guten Herbst können wir am Jahresende noch auf ein kleines Plus hoffen. Ob das aber ausreicht, um weitere gewerbliche Investitionsimpulse auszulösen, ist fraglich“, so Beckmann.
Stattdessen zeichnen sich bereits jetzt zusätzliche Investitionen in den Wintertourismus ab. Die neuen Sessellifte in Neuastenberg und auf der Winterberger Kappe, der Speicherteich in Altastenberg sowie die neue Skihütte auf dem Brembergparkplatz sind nur einige Beispiele dafür.