Warstein. . Dr. Frank G. Hacker ist ein äußerst erfahrener Operateur. Schon bevor er nach Warstein kam, hat einige tausend Mal am OP-Tisch gestanden. Und wenn er Sätze formuliert wie „Das macht mir einfach unheimlich viel Spaß“, dann spürt man, dass bei diesem Mann der Beruf längst Berufung geworden ist. Einer Berufung, von der in erster Linie die Patienten in Warstein und Umgebung profitieren.
Besonders ist der „Operateur aus Leidenschaft“ auf Knie-Operationen spezialisiert. 70 Prothesen hat er im vergangenen Jahr in Warstein eingesetzt. Zunehmend muss er sich dabei auch dem Wechsel von Prothesen widmen, die vor zwanzig und mehr Jahren „einbaut“ wurden: „Das werden in Zukunft noch deutlich mehr werden“, ist der Mediziner überzeugt. Die Gründe dafür sind denkbar einfach: Die Menschen werden immer älter und bleiben dabei zunehmend mobil. Dr. Hacker: „Mit den fortschreitenden Jahren muss eine Prothese dann eben mitunter gewechselt werden.“
So wie bei der 90-Jährigen aus Warstein, die vor Schmerzen kaum noch laufen konnte und sich daher in diesen Tagen in die Hände von Dr. Hacker begeben hat. Deren erste Prothese hatte bereits fast dreißig Jahre gute Dienste geleistet. „Jetzt aber war es an der Zeit, sie auszuwechseln“, erklärt Dr. Hacker. Was sich im ersten Moment nach einem vergleichsweise einfachen Eingriff anhört - alte Prothese raus, neue rein - ist in Wirklichkeit ein hochkomplexer Eingriff, der die ganze Kunst eines erfahrenen Operateurs verlangt. Dr. Hacker: „Während eine normale Prothese aus drei bis vier Teilen besteht, kommen bei einem Wechsel bis zu zwanzig Teile zum Einsatz.“
Die befinden sich in einer Art Baukasten, aus dem der Chirurg dann das individuelle Ersatz-Kniegelenk zusammenstellt. „Da fühle mich dann wieder ein bisschen in meine Kindheit zurückversetzt, als ich mit dem Baukasten gespielt habe“, schmunzelt Dr. Hacker.
Zweistündiger Eingriff
Knappe zwei Stunden hat der Eingriff bei der Warsteiner Seniorin gedauert, die bereits wenige Stunden nach der Operation erstmals wieder aufstehen durfte. Das ist dann der Moment, wo die Physiotherapeuten zum Einsatz kommen. „Ein solcher Eingriff“, erklärt Dr. Hacker, „ist schließlich nie nur eine Einzelleistung des Operateurs, sondern des gesamten Teams. Und dazu gehört selbstverständlich auch die entsprechende Nachsorge durch Physiotherapeuten.“
Und dafür sind in Maria Hilf die Mitarbeiter der Praxis von Kerstin Mimberg und Angelika Kunze zuständig, mit der das Warsteiner Krankenhaus einen Kooperationsvertrag abgeschlossen hat. „Unser Ziel ist es“, so Kirsten Hirsch, „die Mobilität der Patienten möglichst rasch und umfangreich wieder herzustellen, damit sie sich in der Reha, die sich in der Regel an eine Operation anschließt, selbstständig fortbewegen können.“
Sobald der Patient annähernd schmerzfrei ist, beginnt daher die Bewegungstherapie. Nach dem knapp zweiwöchigem Krankenhausaufenthalt sollte der Operierte dann wieder einigermaßen schmerzfrei und recht problemlos laufen können.