Rüthen. .
„Es geht um unsere Kinder, unsere Stadt und unseren Wirtschaftsstandort“ – So bringt Dr. Hans-Günther Bracht es auf den Punkt, was ihm und seinen Kollegen des Privaten Schulträgervereins Rüthen e.V. das größte Anliegen ist. Am 30. Juni hat sich der Verein, der sich die Erhaltung Rüthens als Bildungsstandort für alle Kinder auf die Fahnen geschrieben hat, gegründet.
Wieso das nur mit der Gründung einer privaten Sekundarschule realisierbar ist, erklärten Hans-Günther Bracht als Vorsitzender des Trägervereins und Reinhold Hopp als Geschäftsführer im Pressegespräch. „Rüthen wird die Schülerzahlen, die es für die Einrichtung einer staatlichen Sekundarschule braucht, definitiv nicht erreichen“, erklärte Bracht, „als Schule in privater Trägerschaft sind wir nicht an die Zahlen gebunden und können auch mit weniger Schülern einen Schulstandort aufmachen beziehungsweise erhalten.“ Denn genau das ist das Problem: Die Maximilian-Kolbe-Schule erreicht die nötigen Schülerzahlen in den kommenden Jahren nicht mehr und damit kommen auch keine 75 Schüler zusammen, die für den Aufbau einer staatlichen Sekundarschule notwendig wären. Die Verbundschule wird daher ab den Schuljahr 2014/15 auslaufen; das heißt, sie wird keine neuen Fünftklässler mehr aufnehmen.„Damit würde die Maximilian-Kolbe-Schule leer stehen und es gäbe kein Angebot mehr für die Rüthener Kinder, die nicht aufs Gymnasium gehen“, erklärt der scheidende Gymnasialrektor Bracht. Um dies zu verhindern, haben er und sechs weitere Mitstreiter mit viel Unterstützung aus der Rüthener Bevölkerung den Trägerverein zum Aufbau einer privaten Sekundarschule gegegründet. Die Idee: Der Trägerverein mietet Räume der Maximilian-Kolbe-Schule und baut dort ab dem Schuljahr 2014/2015 eine zunächst zweizügig startende private Sekundarschule auf. „Es ging uns darum, eine Schule am Ort für alle Rüthener Kinder zu haben“, so Reinhold Hopp, der dem Trägerverein als Geschäftsführer vorsteht, „wir müssen hier vor Ort eine solide Ausbildung gewährleisten, um als Wirtschaftsstandort attraktiv zu bleiben.“
Bewährte Konzepte der Maximilian-Kolbe-Schule sollen dabei übernommen werden, vor allem im Bereich der Berufsorientierung. Dass an mindestens drei Tagen im Ganztag unterrichtet wird, steht bereits jetzt fest, der Rest des pädagogischen Konzeptes erarbeitet der Trägerverein in den kommenden sechs Wochen. Bracht hofft, im September ein fertiges Konzept und auch schon einige Personalentscheidungen verkünden zu können: „Ohne jemanden, der das Konzept von der Spitze aus voll und ganz mitträgt, funktioniert das Ganze nicht.“