Allagen. . Es sollte ein unbeschwerter Abend werden. Ein Abend in Soest mit Freunden, guter Musik und ganz viel Spaß. Soweit die guten Vorsätze. Die Bilanz sieht ein wenig anders aus: Führerschein für zehn Monate weg und 1400 Euro Geldstrafe.

Das hatte sich die junge Frau aus dem Möhnetal ganz anders vorgestellt, als sie Anfang März zum Kneipenfestival nach Soest gefahren ist. Weil sie vorher schon wusste, dass dabei natürlich auch Alkohol getrunken würde, hatte sie sich bei einer Freundin in der Soester Innenstadt einquartiert.

Zunächst lief der Abend wie geplant: Hier ein Glas Wein, dort ein Gläschen Sekt, einfach von Kneipe zu Kneipe ziehen und die Musik genießen. Doch dann war die Freundin plötzlich verschwunden. „Das kenne ich sonst gar nicht, sie ist immer sehr zuverlässig“, erklärte sie im Warsteiner Amtsgericht. Als sie dann zu später Stunde die Freundin aus dem Bett geklingelt habe, sei diese sehr ungehalten gewesen: „Da wollte ich nicht mehr bei ihr schlafen, sondern nur noch nach Hause.“

Dass das mit reichlich Promille im Blut keine sonderlich gute Idee war, sei ihr nicht in den Sinn gekommen. Vor der Wohnung hat sie dann noch einen Bekannten getroffen, der ebenfalls auf dem Kneipenfestival unterwegs gewesen war und jetzt noch seinen Hund Gassi führte. Der ist dann zu ihr mitsamt Hund ins Auto gestiegen. Gemeinsam ist man Richtung Warstein gefahren. Warum der Mann überhaupt mitgefahren ist, konnte sie nicht erklären: „Vielleicht wollte er auf einen Kaffee mitkommen.“

Kurz vor Westendorf ist der Wagen dann von der Fahrbahn abgekommen und im Graben gelandet. Der Erklärung, sie sei durch den Hund kurz abgelenkt gewesen, schenkten Gericht und Staatsanwältin keinen Glauben. Für sie stand fest, dass die gemessenen 1,76 Promille die Unfallursache waren.

Seit dem Unfall trinkt die 41-Jährige keinen Alkohol und wird psychologisch betreut. „Das ist überhaupt nicht meine Art, andere Menschen zu gefährden“, ist sie selbst ein wenig ratlos, wie das passieren konnte.