Kreis Soest. .

Die Schulpolitik in den Städten und Gemeinden im Kreis Soest stand im Fokus der Mitgliederversammlung der sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft für Bildung (AfB) am 22. Mai. Die SPD sucht vor dem Hintergrund des Rückganges der Schülerzahlen nach Lösungen, ein attraktives Schulangebot vor Ort zu erhalten.

In Wickede, Werl, Erwitte/Anröchte und Geseke wurden Sekundarschulen eingerichtet, mit denen es bis jetzt wenig Erfahrungen gibt, weil diese Schulform noch ganz neu ist. In Welver ist der Versuch gescheitert, weil andere, atrraktivere weiterführende Schulen im nahen Soest und in Hamm vorhanden waren. Auch in Soest selbst scheiterte der Versuch, in Kooperation mit der Nachbargemeinde Bad Sassendorf eine Sekundarschule einzurichten. Einen interessanten Weg hat die Gemeinde Bad Sassendorf danach eingeschlagen. Sie gründete eine kleine, zweizügige Gesamtschule mit eigener gymnasialer Oberstufe als Ersatzschule in privater Trägerschaft.

Noch vor offizieller Genehmigung durch die Bezirksregierung waren alle Plätze in der Sek I und die meisten Plätze in der Sek II vergeben.Die Soester Sozialdemokraten fordern seit langem die Einrichtung einer zweiten Gesamtschule in ihrer Stadt, weil immer mehr Eltern diese Schule für ihr Kind wollen. Die Gemeinschaftsschule in Lippetal wird spätestens dann zur Gesamtschule, wenn sie ihre eigene gymnasiale Oberstufe eröffnet. Die neue Gesamtschule in Lippstadt wird sehr gut nachgefragt.

Bildungspotenzial erschließen

Außerdem gibt es im Kreis Soest noch Verbundschulen aus Hauptschule und Realschule, die entweder in eine Sekundarschule oder eine Gesamtschule umgewandelt werden können. Wegen der Befürchtung, dass eine Gesamtschule mit eigener gymnasialer Oberstufe einem Gymnasium Oberstufenschüler „wegnehmen“ könnte, wird diese Möglichkeit aber meist nicht in Betracht gezogen.

Die sozialdemokratischen Ratsmitglieder im Kreis Soest waren dem gegenüber der Ansicht, dass Gesamtschulen mit ihrer eigenen gymnasialen Oberstufe und ihrem besonderen pädagogischen Konzept auch Jugendliche erreichen, die ansonsten wenig Chancen haben, an einem traditionellen Gymnasium das Abitur zu machen. „Damit erschließen wir neues Bildungspotenzial“, so Volker Esch-Alsen, Vorsitzender SPD-Arbeitsgemeinschaft für Bildung im Kreis Soest.