Belecke. Manchmal geraten selbst Dinge in Vergessenheit, die hoch über allem anderen thronen: Der im Volksmund als „Külben-Wanderweg“ bekannte und offiziell als „Franz-Kesting-Weg“ ausgewiesene Wanderpfad weit oben über Belecke war einst Ausflugsziel von unzähligen Familien; heute wandern nur noch vereinzelt Menschen über den Weg, der auf wenigen Metern gleich vier historische Orte vereint.

„Früher hieß es immer: ‚Komm‘, wir gehen mal über die Külbe‘“, erinnert sich Joseph Friederizi noch gut an die Zeiten, als der Weg regelmäßig genutzt wurde. Der ehemalige Ortsvorsteher und heutige Badulikum-Stadtführer schätzt die Vielseitigkeit des Weges: „Man kommt an der Külben-Kapelle vorbei, wandelt durch eine Birken-Allee, kommt direkt an den Külben-Steinen vorbei und trifft auf die Kreuz-Kapelle und das Kaiser-Heinrich-Bad. Und das Beste: Dabei hat man stets ein tolles Panorama.“

Tatsächlich ist es die Aussicht, die den Wanderweg zu einem besonders schönen Fleckchen Erde macht. Hoch über Belecke gelegen, führt der Pfad von der Külben-Kapelle entlang der Külben-Steine bis direkt an die B55 – und bietet dabei stets einen tollen Blick auf die Altstadt Beleckes mit der prominenten Propsteikirche. „Das ist einer der schönsten Blicke auf Belecke, den wir von hier oben haben“, ist sich Elke Bertling sicher. Die aktuelle Ortsvorsteherin kann sich noch gut an die Spaziergänge erinnern, die sie als Kind nahezu jeden Sonntag auf dem Külben-Weg gegangen ist.

„Das war der klassische Sonntagsspaziergang für uns und viele andere.“ Die 1863 errichtete Kapelle ist der Ausgangspunkt der Wanderung, die unter licht stehenden Birken ihren Verlauf nimmt. „Das ist vor allem im Sommer ein wunderschöner Ort“, erzählt Elke Bertling, „wenn die Birken grün sind und dennoch Licht durch sie hindurch fällt.“ Joseph Friederizi schmunzelt. „Da vorne blühte dann früher noch das Heidekraut, das war richtig romantisch. Gerade im Mai war es ein wahres Paradies für Verliebte.“

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Konnten die sich von dem idyllischen Fleckchen Erde wieder trennen, wart ete wenige Meter weiter der erste der beiden Külben-Steine. Die beiden markanten Felsen aus Enkeberger-Kalk haben in all den Jahrtausenden, die sie auf dem Buckel haben, nichts von ihrer Imposanz verloren. Rund um den größeren der beiden Gesteinsbrocken tut sich ein weiteres wahres Paradies auf – dieses Mal allerdings für Kinder. Der sanfte Waldboden unter hohen Tannen und die wild anmutende Felsformation laden geradezu dazu ein, sie zu erforschen und zu entdecken.

„Wir waren immer glücklich, wenn wir auf der Külbe waren“, erinnert sich Elke Bertling an ihre Kindheit. Die Kinder von heute kennen in jedem Fall noch „Stierks Wiese“: Der beliebte Rodelhang ist ebenfalls über den Külben-Wanderweg zu erreichen. Wer dem Weg weiter folgt, muss kurz die B55 queren, wird aber mit viel Geschichte und Geschichten belohnt: Die Kreuzkapelle, als älteste Belecker Kapelle um 1300 erstmals erwähnt und 1724 beziehungsweise 1786 in ihrer heutigen Form errichtet, bietet zwischen den beiden sich unmittelbar vor ihr kreuzenden Bundesstraßen einen wohltuenden Ruhepol.

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Regenbogen über Bruchhausen. Einfach schön.
Regenbogen über Bruchhausen. Einfach schön. © Diethelm Stolze
Weidenmeisen.
Weidenmeisen. © Britta Lieder
Fast ausgewachsene Hirschkäfer
Fast ausgewachsene Hirschkäfer © Sandra Schulz
Fast ausgewachsene Hirschkäfer
Fast ausgewachsene Hirschkäfer © Sandra Schulz
maikäfer zugeflogen
maikäfer zugeflogen © Stefanie Schleep
Grünspecht auf Ameisensuche
Grünspecht auf Ameisensuche © Hans Hellhake
Schwanenkinder   Amecker Vorbecken
Schwanenkinder Amecker Vorbecken © Christel Dobberstein
Ein junger Kleiber
Ein junger Kleiber © Ursula Tusch
Sumpf-Schwertlilie
Sumpf-Schwertlilie © Karlheinz Rosenkranz
Molch im Gras
Molch im Gras © Monika-Maria Jansen
Weißstorch in
Weißstorch in "freier Wildbahn". Ruhr Naturschutzgebiet zwischen Fröndenberg und Wickede © Norbert Wiegelmann
Kann regen nicht mehr sehen
Kann regen nicht mehr sehen © Thierry Bury
Reste einer 1. Maiwanderung im Hasenwinkel.Vorgefunden am Wochenende
Reste einer 1. Maiwanderung im Hasenwinkel.Vorgefunden am Wochenende © Freitz Hagemann
Männlichen Aurorafalter,Volkmar Brockhaus
Männlichen Aurorafalter,Volkmar Brockhaus © Volkmar Brockhaus
Regenwetter Gerhard Wiedemann
Regenwetter Gerhard Wiedemann © Gerhard Wiedemann
Wo der Wildbach rauscht, Leserfoto
Wo der Wildbach rauscht, Leserfoto © Volkmar Brockhaus
Sonne in Arnsberg
Sonne in Arnsberg © Adolf Drexler
Mama ist die beste
Mama ist die beste © Ursula Tusch
Abendhimmel über Arnsberg.
Abendhimmel über Arnsberg. © Thierry Bury
Flachbauchlibelle in Arnsberg Rumbeck aufgenommen.Hans Hellhake
Flachbauchlibelle in Arnsberg Rumbeck aufgenommen.Hans Hellhake © Hans Hellhake
Flachbauchlibelle in Arnsberg Rumbeck aufgenommen.Hans Hellhake
Flachbauchlibelle in Arnsberg Rumbeck aufgenommen.Hans Hellhake © Hans Hellhake
Wildkamera im Eichholz
Wildkamera im Eichholz © Bernd Droste
Wildkamera im Eichholz
Wildkamera im Eichholz © Bernd Droste
Hummel Doris Schneider
Hummel Doris Schneider © Doris Schneider
Urlaubsfoto von der Nordsee.
Urlaubsfoto von der Nordsee. © Paulina Schlinkert
Maikäfer
Maikäfer © Marianne Lübke
Kohlmeise
Kohlmeise © Dieter Krohe jr.
Fischreiher hat sein Mahl beendet und setzt zum Weiterflug an.
Fischreiher hat sein Mahl beendet und setzt zum Weiterflug an. © Elvira Eberhard,
Arnsberger Viadukt
Arnsberger Viadukt © Birgit Wessendorf
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Noch heute finden ihr Maiandachten und Messen statt. Kaum einen Steinwurf entfernt und quasi am Schlusspunkt der Wanderung liegt die einzige Heilquelle des Sauerlandes, das Kaiser-Heinrich-Bad. Und was könnte nach einem so ereignis- und eindrucksreichen Spaziergang besser schmecken als ein guter Schluck Belecker Wassers?