Rüthen. . Wie geht es weiter mit der Maximilian-Kolbe-Schule? Die Verbundschule kämpft mit sinkenden Schülerzahlen. Nach den Querelen mit der Warsteiner Verwaltung steht eine Schul-Kooperation auf der Kippe. Dafür gibt es zwei andere Alternativen.
Die Rüthener Stadtverwaltung wird sich in den kommenden Wochen intensiv mit neuen Überlegungen auseinandersetzen, wie es zukünftig mit der Maximilian-Kolbe-Schule weitergehen soll. Das kündigte Bürgermeister Peter Weiken in der Sitzung des Schulausschusses am Donnerstag an. Im Gespräch mit unserer Zeitung deutete Weiken an, dass es bei den vielfältigen Lösungsansätzen zwei Favoriten-Modelle gebe.
Aufgrund der atmosphärischen Störungen in den Gesprächen mit der Warsteiner Verwaltung um eine gemeinsame Schul-Kooperation ist diese Variante wohl nicht mehr in der engeren Wahl, soll aber dennoch weiter geprüft werden. Weiken sagte, Rüthen sei den Warsteinern trotzdem sehr dankbar, dass man ihnen die Augen für die Schulproblematik mit rückläufigen Schülerzahlen geöffnet habe.
Dies ist als süffisante Spitze in Richtung der Warsteiner Verwaltung zu verstehen. Rüthen hatte sich von den Warsteinern brüskiert gefühlt, da diese bei den Verhandlungen um eine gemeinsame Sekundarschule angeblich gefordert hatten, bereits in der Gründungsvereinbarung der Schule festzulegen, wie und wann das Ende des Rüthener Teilstandortes gehandhabt werden solle (wir berichteten). Positiver sind laut Weiken die Gespräche mit der Stadt Büren gelaufen. Hier geht es ebenfalls um eine Schul-Kooperation mit Teilstandort Rüthen. „Die Gespräche sind freundlich, konstruktiv und auf Augenhöhe gelaufen“, sagte Weiken unserer Zeitung.
Der zweite Favorit ist eine Lösung mit einem privaten Träger. Das hieße: Die Eigenständigkeit der Maximilian-Kolbe-Schule könnte erhalten bleiben. In diesem Modell könnte die Schule sogar zweizügig – also mit zwei Eingangsklassen – geführt werden. Dies sei eine sehr pragmatische Variante, sagte Weiken. „Da ist sehr viel vorstellbar.“ Als mögliche Träger kämen zum Beispiel kirchliche Einrichtungen in Frage. In den kommenden Wochen möchte Weiken mit potenziellen Trägern Gespräche führen und die Optionen ausloten.
Als unwahrscheinlich gilt hingegen die Lösung einer Modell-Schule. Die Landesregierung möchte unter dem Namen „Primus“ eine neue Schulalternative testen. Grundschulen und weiterführende Schulen werden dabei zusammengelegt. Aufgrund des relativ hohen Aufwands und der Möglichkeit, lediglich bis September in das Projekt einzusteigen, scheidet diese Möglichkeit weitgehend aus.
Ärger um die Buszeiten
Ob es hingegen eine rasche Übereinkunft hinsichtlich der Busproblematik für die Schülerinnen und Schüler der Maximilian-Kolbe-Schule und des Friedrich-Spee-Gymnasiums geben wird, ist fraglich. Eltern und Lehrer beklagen die langen Wartezeiten für die Schüler nach Schulschluss um 13.02 Uhr. Bis zu einer halben Stunde müssen die Schüler zum Teil überbrücken, bis ihr Bus kommt. Die Busverkehr Ruhr-Sieg GmbH (BRS) sieht wenig Möglichkeiten, die Fahrtzeiten zu ändern. Sie sollen bevorzugt die Schüler der Grundschulen Luzia und Nikolausschule befördern, die Kleinen haben gegenüber den Älteren Vorrang, damit sie einen Sitzplatz erhalten. Um die Fahrzeiten für die weiterführenden Schulen zu verbessern, müssten sich die Schulschlusszeiten der Grundschulen verändern, forderte BRS-Fahrplanleiter Jörg Maaß.
Die Luziaschule hat hier jedoch keinen Spielraum mehr, sie hatte bereits in der Vergangenheit ihre Unterrichtszeiten zu Ungunsten der Schüler verändert. So haben sich zum Beispiel die Pausenzeiten reduziert. Auch die Nikolausschule hat nur noch fünf Minuten zeitliche Bewegungsfreiheit. Dies reicht jedoch nicht aus für eine Fahrplanänderung. Für eine kurzfristige Lösung bleibt wenig Zeit. Der nächste Fahrplanwechsel steht im Juli an, am 19. April müssen die geänderten Zeiten feststehen. Deswegen soll sich jetzt ein Arbeitskreis inklusive Vertretern der Schulen sowie der BRS des Problems annehmen.