Warstein. . Die Stadt Warstein erhält für ihr „Kommunales Europa-Engagement“ die erstmals verliehene Auszeichnung „Europaaktive Kommune in Nordrhein-Westfalen“. Das hat die Ministerin für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien, Dr. Angelica Schwall-Düren, heute mitgeteilt. Warstein gehört zu insgesamt 25 Städten und Gemeinden in NRW, die sich künftig mit diesem Titel schmücken dürfen.

Pietrapaola (Italien), St. Pol (Frankreich), Hebden Bridge (Wales) und auch Wurzen in Sachsen - Warstein hat nicht nur eine Reihe von Städtepartnerschaften, Warstein pflegt diese auch, und zwar intensiv. Davon zeugen die regelmäßigen intensiven Besuche, die nicht nur (aber auch) folkloristische Begegnungen von Menschen aus verschiedenen Kultur- und Lebenskreisen sind, sondern in erster Linie angelegt sind, das gegenseitige Verständnis zu fördern. Damit wird der europäische Gedanke im besten Sinne gelebt und belebt.

Das hat offenbar auch die Jury so gesehen, die Warstein nun in den Kreis der ausgezeichneten Kommunen gehoben hat. Diese Jury besteht aus Vertreterinnen und Vertretern der kommunalen Spitzenverbände, des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu), der Vertretung der Europäischen Kommission in Bonn sowie der Landesregierung. Die Auszeichnung wurde gemeinsam mit der Regionalen Vertretung der Europäischen Kommission in Bonn und der Bertelsmann Stiftung entwickelt und soll künftig jährlich vergeben werden.

Dazu die Ministerin Schwall-Düren: „Diese Auszeichnung macht nun auch nach außen sichtbar, mit welch großem Engagement sich die Kommunen in NRW für Europa einsetzen. Denn Europa ist die Gemeinschaft aller Europäerinnen und Europäer. Europa fängt vor Ort an.“

In Warstein sorgte die positive Nachricht aus der Landeshauptstadt für Jubel: „Das ist eine ganz tolle Sache. Das freut uns ungemein“, frohlockte Wolfgang Heppekausen. Dem Mann vom Stadtmarketing ist die Teilnahme am Wettbewerb letztendlich zu verdanken. „Ich war vor einiger Zeit in Düsseldorf und habe mir vor Ort die Teilnahmeanforderungen angesehen“, berichtete er gestern im Gespräch mit unserer Zeitung. „Das kann was für uns sein“, hat Heppekausen gedacht und gemeinsam mit Norbert Oberstadt die Bewerbungsunterlagen für Warstein zusammengestellt.

Heppekausen: „Das war zwar recht viel Arbeit. Aber man sieht ja jetzt, dass unser Fleiß belohnt worden ist; der Preis ist der verdiente Lohn.“ Am 12. April wird die Auszeichnung im Museum Kunstpalast durch Ministerpräsidentin Hannelore Kraft verliehen. „Ich gehe davon aus, dass wir mit einer stattlichen Delegation aus Warstein an der Preisverleihung teilnehmen werden“, blickt Heppekausen schon voraus.

Geld ist mit der Auszeichnung übrigens nicht verbunden. „Das wäre natürlich schön gewesen“, erklärt Europafreund Heppekausen, „vor allem vor dem Hintergrund, dass wir ja im kommenden Jahr bekanntlich einiges vorhaben.“ Dann steht der 50. Geburtstag der Städtepartnerschaft mit St. Pol im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.

Auch bei Birgit Wüllner, Vorsitzende der Warsteiner Europafreunde, war die Freude groß: „Auf diese Auszeichnung bin ich richtig stolz. Vor allem nach dem vergangenen Jahr, in dem wir in verschiedene Richtungen so aktiv gewesen sind.“

Für Bürgermeister Manfred Gödde ist die Auszeichnung auch ein Signal für die Wirtschaft: „Kontakte nicht nur über die Stadt- sondern auch über die Landesgrenzen hinaus werden in unserer heutigen, globalisierten Welt immer wichtiger. Wir haben durch unsere Partnerstädte diese Kontakte.“ Warstein wisse, wie man unter europäischen Nachbarn zusammenarbeiten und dies zu einem gemeinsamen Nutzen aller bringen könne. „Diese Auszeichnung würdigt diese Arbeit.“

Die Idee, sich zu bewerben, habe er von Anfang unterstützt: „Das könnte doch mal etwas richtig Positives werden“, habe er gedacht und freut sich jetzt umso mehr, dass die Bemühungen belohnt wurden. Auch der Bürgermeister hat dabei vor allem das Jubiläum mit der französischen Partnerstadt St. Pol im kommenden Jahr im Blick. „Das ist ein tolles Signal und wir alle freuen uns sehr, dass wir diese Auszeichnung bekommen haben.“