Möhnesee. Das Projekt hat eine lange Wegstrecke hinter sich: Bereits seit 2007 war in der Gemeinde Möhnesee ein „FriedWald“ im Gespräch, dessen Einrichtung der Gemeinderat anfangs ablehnte.
Trotz eines gescheiterten Bürgerentscheids fällte die Politik 2011 doch die Entscheidung für den Bestattungswald mit Gräbern an der Wurzel eines Baums. Gestern fand nun die Unterzeichnung der Kooperationsverträge statt.
„Ende gut, alles gut“, zeigte sich gestern Bürgermeister Hans Dicke sichtlich erleichtert, dass nun am Möhnesee „eine zukunftsträchtige Bestattungsform“ angeboten werden kann. „Ich rechne aber nicht mit einem FriedWald-Tourismus.“ Vielmehr runde dieses Angebot das Image der Gemeinde ab, ein all umfassend schöner Ort zu sein für die Lebenden und die Verstorbenen. Mit ihm unterzeichneten Norbert Frece, Vorstand des Ruhrverbands, und Petra Bach, Geschäftsführerin der FriedWald GmbH, die Verträge. Letztere freute sich über die Dreier-Partnerschaft und erklärte, dass auf der Delecker Halbinsel am Möhnesee der bundesweit 45. FriedWald entsteht, der sechste in Nordrhein-Westfalen. Diese „absolut würdevolle Art der Bestattung“, so Petra Bach, steht den Menschen aus der Region offen, er ist ein Angebot für jedermann, mit und ohne Konfession. Die Eröffnung ist für den Frühsommer diesen Jahres avisiert.
Die forstliche Bewirtschaftung des Waldes obliegt dem Ruhrverband. Die künftigen FriedWald-Förster führen die Menschen durch den Wald, stellen dabei das Konzept vor, beraten bei der Baumauswahl und begleiten die Angehörigen bei den Trauerfeiern. Die FriedWald GmbH aus Griesheim bei Darmstadt übernimmt im Auftrag der Gemeinde Möhnesee den gesamten Betrieb, heißt, die Verwaltung und Terminabsprache. Im Trauerfall unterstützt FriedWald die Angehörigen bei der Organisation der Beisetzung. Voraussetzung für eine Baumbestattung ist eine Einäscherung des Verstorbenen. Ein Großteil der Interessenten sucht sich zu Lebzeiten den geeigneten Baum aus und informiert seine Verwandten über den Beisetzungswunsch bzw. formuliert diesen in einer Willenserklärung.
Weitere Informationen im Internet unter www.friedwald.de