Warstein. . Aus gesundheitlichen Gründen konnte er zwar nicht selbst am Stiftungsfest der Bürgerstiftung Warstein teilnehmen, doch die Auszeichnung mit dem Bürgerpreis wird ihm später zu Haus übergeben. „Albert Cramer ist eine Unternehmerpersönlichkeit, wie es sie in den letzten circa 100 Jahren in Warstein nicht mehr gegeben hat“, erklärte Laudator Dr. Josef Leßmann.

In festlichem Rahmen feierte die Bürgerstiftung Warstein gestern im LWL-Festsaal ihr Stiftungsfestes. Dennoch waren die Veranstalter sehr betrübt: Festredner Dr. Frank Schirrmacher geriet auf dem Weg von Frankfurt nach Warstein nach einem LKW-Unfall auf der A5 in eine Vollsperrung; sein Büro sagte schließlich seinen Besuch in Warstein ab. Doch damit nicht genug: Auch der Bürgerpreis-Träger war nicht gekommen — aus gesundheitlichen Gründen.

So trug am Ende eines unterhaltsamen Abends Dr. Josef Leßmann, Vorsitzender des Stiftungsrates, dennoch die vorbereitete Laudatio auf Brauereichef Albert Cramer vor. Vorstand und Stiftungsrat hatten bereits am 24. April einstimmig entschieden, ihn mit dem Ehrenpreis auszuzeichnen.

„Albert Cramer ist sicher eine Unternehmerpersönlichkeit, wie es sie in den letzten circa 100 Jahren in Warstein nicht mehr gegeben hat“, erklärte Leßmann. Der Laudator bezeichnete ihn als einen großen Visionär „mit einer enormen Portion Bodenständigkeit, der bei seinem lebenslangen Wirken immer den Standort Warstein, die Stadt und ihre Bevölkerung im Auge hatte“.

Albert Cramer hat ein Herz für seine Heimatstadt

Dankte den Stiftungsvertretern Dr. Josef Leßmann (l.) und Volker Simon (r.) stellvertretend für Albert Cramer: Unternehmenssprecher Stefan Leppin nahm Urkunde und Ehrennadel nicht entgegen; diese wird der Vorstand dem Bürgerpreisträger persönlich überreichen.
Dankte den Stiftungsvertretern Dr. Josef Leßmann (l.) und Volker Simon (r.) stellvertretend für Albert Cramer: Unternehmenssprecher Stefan Leppin nahm Urkunde und Ehrennadel nicht entgegen; diese wird der Vorstand dem Bürgerpreisträger persönlich überreichen. © WP

In seiner Bedeutung für die Stadt sei der Familienunternehmer das komplette Gegenteil zu einer mehr oder weniger anonym agierenden Aktiengesellschaft, der es oft nur um die eigene Rendite gehe. „Man kann Albert Cramer nicht in Euro und Cent messen“, betonte Leßmann. Detailliert ging der Laudator auf das vielfältige Engagement Cramers ein, wobei dieser die wirtschaftliche Kraft der Warsteiner Brauerei mit unterstützenden Maßnahmen für die Stadt, das Vereins- und Kulturleben eng verknüpfte.

Auszeichnung wird dem erkrankten Cramer zu Hause überreicht

„Solches Wirken trägt dazu bei, auch ethisch-moralischen Werte unseres Gesellschaftssystems nachhaltig zu erhalten“, zog Leßmann als Fazit. Unternehmenssprecher Stefan Leppin nahm die Auszeichnung nicht entgegen — diese wird der Vorstand dem Erkrankten später zu Hause überreichen — bedankte sich aber im Auftrag seines Chefs: „Ich bin fest überzeugt, dass Albert Cramer sich sehr freuen wird.“