Warstein. . Besuch aus Berlin: Der Bundestagsabgeordnete Bernhard Schulte-Drüggelte besichtigte am Dienstag das Bilsteintal und informierte sich über die Aktivitäten des Bilsteintal-Vereins.

„Ich finde das als Gesamtkonzept gut!“ Bernhard Schulte-Drüggelte, CDU-Bundestagsabgeordneter auf Sommertour im Wahlkreis, suchte das Gespräch mit dem Bilsteintal-Verein. Sein Fazit fiel eindeutig aus: „Man sieht, dass hier viel passiert ist.“

Die Vertreter des Bilsteintal-Vereins, allen voran Vorsitzender Rüdiger Brüggemann und sein Stellvertreter Bertram Mestermann sowie Geschäftsführer und Höhlenführer Stefan Enste hießen den Gast vom Möhnesee am Tor der Sauerland-Waldroute willkommen, um ihm zu zeigen, welche Aktivitäten dazu führen sollen, dass der Bilstein-Bereich erfolgreich bleibt.

Rüdiger Brüggemann erinnerte an die Anfänge von vor zwei Jahren, als eine Initiative – letztlich erfolgreich – versuchte, die alte Jugendherberge zu erhalten. Der Abrissbeschluss sei erfolgt gewesen, der Abrissbagger bereits unterwegs, als es gelang, dieses noch zu verhindern. Die Retter bekamen als Auflage, das alte Gebäude, das vor 125 Jahren als Gasfabrik für die Bilsteinhöhle errichtet und später als Jugendherberge genutzt wurde, mittelfristig zu sanieren und zu nutzen.

Viel getan, noch viel vor

Und das ist auch so vorgesehen: „Wir Bilsteintaler haben schon viel getan, aber wir haben auch noch viel vor“, betonte Brüggemann. Der Verein hat einen Pachtvertrag mit der Stadt abgeschlossen und sieht das gesamte Areal als eine Einheit: Angefangen von der Bilsteinhöhle über den Wildpark bis hin zum Andenken-Shop in der ehemaligen Jugendherberge und der „Waldwirtschaft“, dem gastronomischen Angebot des Areals. Die Stadt unterstützt das Vorhaben – allerdings mit dem gemeinsamen Ziel, dass das Bilsteintal künftig wirtschaftlich betrieben werden kann.

Der Verein räumte zum Start fleißig auf, fällte einige Bäume (Brüggemann: „Jetzt ist es wieder ansehnlich“) und verkaufte das Holz. Auch der Verkauf von Wildfleisch brachte einiges Geld in die Kasse. Dringend notwendige Einnahmen für den Verein, denn naturgemäß gibt es im Sommer mehr Besucher (und damit Einnahmen), die für die schwachen Wintermonate benötigt werden; der Verein konnte im vergangenen Jahr jedoch erst im September starten.

Dieses Engagement ist es, das Bernhard Schulte-Drüggelte mit seinen Besuchen im Rahmen seiner „Sommer-Tour“ würdigen möchte, schließlich engagierten sich 30 Prozent aller Bürger ehrenamtlich. Ihn interessierte der Erfolg des Projekts in Warstein.

Der kommt durch Engagement: So schufen die Bilsteintaler einen neuen Weg zur Jugendherberge, die sie als Besucherzentrum nutzen, und entfernten viel Grün: „Das war alles verwachsen; man konnte das Gebäude gar nicht mehr sehen“, blickte 2. Vorsitzender Bertram Mestermann zurück. Nun wird überlegt, wie man das Gebäude noch besser nutzen kann. In den Obergeschossen ist Platz, sie könnten für Vorträge, Veranstaltungen, als Warteraum oder für Wanderausstellungen genutzt werden – um auch Warsteiner, die „erst vor Kurzem“ im Bilsteintal waren, wieder in den Park zu locken.

Das Konzept steht und fällt mit den Besuchern; der Verein hat einen Flyer entwickelt, der das Angebot präsentiert; die zwei Höhlenführer (Angestellte der Stadt) wissen viel zu zeigen, anschließend gibt es in der alten Jugendherberge Erfrischungen und Andenken (eine Verbindung zwischen Höhlenausgang und Jugendherberge ist in Planung), auch der Futterverkauf am Automaten für die Tiere trägt zur Finanzierung des Parkes bei.

Fürs Futter arbeiten

Rund 7000 Euro hat der Bilsteintal-Verein für die Wege ausgegeben – nicht eingerechnet die gesponserten Arbeiten. Die Luchs verschlingen täglich Futter für zehn Euro. Die Fütterung ist eine der Attraktionen im Park, da man die Tiere dann auch in Aktion sieht, denn sie müssen das Fleisch holen. Stefan Enste: „Die sollen für das benötigte Geld fürs Futter auch arbeiten...“