Warstein.

Überrascht wurden die Kunden der Landbäckerei Kempen, die am Montag Brot in der Filiale am Warsteiner Marktplatz einkaufen wollten: „Diese Filiale bleibt geschlossen“, heißt es lapidar auf einem Zettel im Fenster. Nachfragen in der Zentrale der Landbäckerei in Lippstadt laufen sowohl telefonisch wie per E-Mail ins Leere.

„Das ist mir total neu“, war auch Bürgermeister Manfred Gödde gestern überrascht von der plötzlichen Filial-Schließung. „An der Kundenfrequenz kann es nicht liegen, die Tische vor dem Geschäft waren immer gut besetzt. Man hätte daraus viel mehr machen können.“ Sicher ist sich Gödde, dass ein Café auch in Zukunft eine Chance am Marktplatz hätte.

„Das ist durch die Südlage die Sahneseite des Marktplatzes. Es ist schade, dass an dieser Seite keine Belebung stattfindet.“ So habe es vor einigen Jahren bereits Interessenten gegeben, die eine Restauration im Kinderladen eröffnen wollten. Dies sei daran gescheitert, dass die Kinderboutique nicht in ein anderes Ladenlokal umziehen wollte.

Hoffnung hat Gödde, da sich die Eigentümerin des Gebäudes, in dem sich neben der Bäckerei-Filiale auch der Ihr Platz befand, bereit erklärt hat, das Gebäude bei einem entsprechenden Angebot zu verkaufen, wogegen sie sich in der Vergangenheit rigoros gesperrt hatte. „Ich würde begrüßen, wenn das Gebäude komplett verkauft wird, vielleicht an die Brauerei. Man könnte ein Ladenlokal und ein Café unterbringen und im Obergeschoss Seniorenwohnungen einrichten – das wäre ideal. Dann hätte der Warsteiner Marktplatz ein schönes Gesicht.“