Hirschberg. .

Alfred Bathe, Sachgebietsleiter Liegenschaften bei der Stadt, bringt es auf den Punkt: „Es besteht dringender Handlungsbedarf“. Das ehemalige Waldfreibad befindet sich zwei Jahre nach der Schließung in einem zunehmend verwahrlosten Zustand. Das Schwimmbecken ist mit einer grünen Brühe gefüllt, die Grünanlagen verwildern. Jetzt strebt die Stadt an, den Bebauungsplan „Feriendorf Langenbruch“ zu ändern, um den Bereich des Freibads vermarkten zu können und auch für andere Nutzungen zu öffnen. Bathe gestern im Gespräch mit der WP: „Das ist ein privilegierter Platz, der mit der Zweckbestimmung Freizeit und Erholung möglichen Interessenten weitergehende Möglichkeiten bietet.“

Eine „konkrete Interessensbekundung“ zur Anlage eines Wohnmobilstellplatzes – auf dem rund 1,5 Hektar großen Gelände können 30 bis 35 Plätze ausgewiesen werden – liegt vor. Ein solcher könnte die Ortschaft Hirschberg touristisch aufwerten, zumal Erlebnispunkte wie das Bilsteintal mit Schauhöhle und dem Wildpark, der Lörmecketurm und das Besucherzentrum der Warsteiner Brauerei im Rahmen von Tagestouren erreichbar wären. Nicht gewollt sind jedoch so genannte Dauercamper; das war vor Jahren schon einmal Thema im Ort, die Hirschberger sprachen sich jedoch dagegen aus. Geeignet sei die Grünfläche beispielsweise für einen Jugendzeltplatz oder als Übungsgelände für Outdoor-Sportarten. Ausgeschlossen sind Nutzungen für Wohnen, Einzelhandel, Handwerks- und Gewerbebetriebe sowie Vergnügungsstätten aller Art.

Dagegen soll die Zukunft des Beckens dem künftigen Pächter bzw. Käufer überlassen werden. „Es kann als Schwimm- oder Angelteich oder für das Spiel mit Modellbooten verwendet werden. Es kann aber auch verfüllt werden“, macht Bathe deutlich, dass es Spielräume gibt.

Aus dem Stadtentwicklungsausschuss, in dem Meinolf Kreggenwinkel am Mittwoch die Planungen erläuterte, kam der Hinweis, die Zwänge nicht zu drastisch zu fassen, um Interessenten nicht vor vornherein abzuschrecken. „Wir wollen die Gestaltungsmöglichkeiten offen lassen. Uns ist allerdings ein sensibler Umgang mit der Natur wichtig“, erklärt Albert Wietfeld vom Sachgebiet Städtebau. So ist beispielsweise der das Gelände durchfließende Bermecke-Bach naturnah, hießt „als Naturerlebnis“, zu erhalten.

Mit dem im Ausschuss gefassten Aufstellungsbeschluss kann die Verwaltung jetzt einen Vorentwurf erarbeiten. „Um den Jahreswechsel herum“, schätzt Kreggenwinkel, könnte der Plan in einer Bürgerversammlung vorgestellt werden. Die Rechtssicherheit soll dann bis zum Sommer 2013 hergestellt werden. Unabhängig davon nimmt das Sachgebiet Liegenschaften jederzeit Interessensbekundungen entgegen. „Das Rennen ist offen“, so Alfred Bathe, der auf das Exposé zum Waldfreibad im Internet verweist.