Warstein/Belecke. Der Beschlussvorschlag, die Theateraula in Belecke umfassend technisch zu sanieren und mehr Funktionalität im Hinblick auf die Unterrichtsgestaltung des Schulzentrums zu schaffen, wurde vom Bauausschuss abgelehnt. Die Aula wird somit nicht für 1,4 Millionen Euro umgebaut.

Die Planungen zum avisierten Umbau der Theateraula in Belecke haben einen kleinen Dämpfer erhalten. Der Beschlussvorschlag, die Aula umfassend technisch zu sanieren und mehr Funktionalität im Hinblick auf die Unterrichtsgestaltung des Schulzentrums zu schaffen, wurde vom Bauausschuss abgelehnt. Die Aula wird somit nicht für 1,4 Millionen Euro umgebaut.

Einen genauen Bedarf, was die mögliche schulische Nutzung betrifft, kann die Verwaltung aktuell nicht definieren. „Wir wollen aber, dass das Gebäude intensiver genutzt wird“, sagte Sachgebietsleiterin Technische Dienste, Sabine Leitner.

Die Aula hat einen Restbruchwert von rund 800.000 Euro. Der Versicherungswert liegt sogar bei 3,2 Millionen Euro. Der Plan der Verwaltung sah vor, das Parkett anzuheben, eine Belichtung für den Außenbezug zu schaffen, die komplette Haustechnik zu sanieren, sowie die Schaffung einer Glasfassade, Fenster und Außentüren. Zusätzliche Kosten für die Möblierung, die aber ins Schulbudget fällt: 136.700 Euro.

Den entscheidenden Einwand in der gestrigen Sitzung lieferte Wolfgang Lutterbeck (CDU): „Für uns entstehen Folgekosten von 100.000 Euro jährlich. Außerdem möchte die Stadt einen Teil der Schulpauschale für das Projekt aufwenden. Entstehen den anderen Schulen dadurch Defizite?“ Kämmerer Florian Beutler rechnete zwar schlüssig vor, konnte die Zweifel im Ausschuss allerdings nicht beheben. Franz Linneboden (CDU) warf gar noch den Vorschlag in den Raum, einen kleineren Neubau für 500.000 Euro zu realisieren. Dieser Vorschlag soll nun zusätzlich geprüft werden.

Linneboden zog einen Vergleich zum Hirschberger Freibad, das für 800.000 Euro ebenfalls hätte saniert werden können. „Für jährlich 10.000 Besucher wohlgemerkt“. Bürgermeister Gödde zog nicht die Kultur als ausschlaggebendes Argument für den Umbau der Aula heran: „Der Schulstandort ist für mich ausschlaggebend.“

Der 1,4. Mio-Ausbau wird somit erstmal nicht realisiert. Der Rat wird entscheiden müssen, wie es mit der Aula weitergeht.

Bauausschuss: Vollausbau des Grenzwegs vorübergehend abgewendet 

Der Vollausbau des Grenzwegs ist vorübergehend abgewendet. Der Bauausschuss stimmte gegen den Antrag der Verwaltung, den Ausbau nicht als „Zwischenlösung“ anzugehen, sondern - wie von einem herangezogenen Rechtsanwalt empfohlen - den Vollausbau als beitragspflichtige Erschließungsmaßnahme in Regie der Stadt durchzuführen.

Volles Haus im Sitzungssaal: Viele Anwohner des Grenzweges waren zur Bauausschuss-Sitzung gekommen.
Volles Haus im Sitzungssaal: Viele Anwohner des Grenzweges waren zur Bauausschuss-Sitzung gekommen.

Wolfgang Lutterbeck (CDU) schlug vor, ein weiteres Gutachten eines süddeutschen Professors einzuholen: „Er kennt Parallelfälle, die er uns auch vortragen möchte.“ Einziger kleiner Haken: Das neue Rechtsgutachten muss auf Kosten der Bürger erstellt werden. Jochen Köster (BG) unterstützte den Vorschlag: „Wir haben bald kein Geld mehr, Straßen zu sanieren. Wir müssen neue Wege gehen.“ Köster übte Kritik an den vorausgegangenen Ausführungen von Kämmerer Florian Beutler, der davor warnte, noch mehr Geld in das Projekt Grenzweg reinzustecken und den Vollausbau als einzig richtige Entscheidung bezeichnete. Köster: „Das entscheiden immer noch wir, Herr Beutler.“ Von den zahlreich erschienenen Grenzweg-Anwohnern erntete er Applaus.

Hubertus Jesse (CDU): „Wir müssen wegkommen von diesen juristischen Auseinandersetzungen. Ich halte den Vollausbau leider für sinnvoller. Das ist einmal ein Riesen-Schluck aus der Pulle. Wer weiß, was sonst noch für Folgekosten auf uns zukommen?“ Wolfgang Lutterbeck versprach, sehr zügig Kontakt zum süddeutschen Professor aufzunehmen.