Warstein. .
Was wird aus der Theateraula in Belecke? Gibt es eine Möglichkeit, sie zu sanieren und damit zu retten oder wird die kultige Kulturstätte ein Fall für die Abrissbirne? Mit diesen Fragen haben sich gestern Abend in einer gemeinsamen Sitzung die Ausschüsse für Bau, Kultur und Schule beschäftigt.
Eine Aula ist kein Auto. Und doch wurde der Vergleich gestern Abend immer wieder bemüht. Weil er so schön passt. Weil solche Vergleiche helfen, sich vorzustellen, wie es um die Aula bestellt ist und was passiert, wenn die Varianten, die der Soester Architekt Hannes Knickenberg vorgestellt hat, zum Tragen kommen.
„Im Moment“, so Sabine Leitner von der Verwaltung, „ist die Belecker Theateraula wie ein Auto ohne TÜV.“ Damit könne man zwar fahren, aber wehe man werde erwischt. Womit sie konkret das Thema Sicherheit ansprach: Die ist - gemessen an bestehenden Auflagen und Richtlinien - aktuell nur mit sehr viel Fantasie gegeben.
Nimmt man die sparsamste Variante von Kickenberg - den mit 150 000 Euro kalkulierten Abriss - hat man keine Aula mehr. Das kommt dem Verschrotten des Autos gleich. Repariert man nur die Bremsen - in diesem Fall die Technik wie Lüftung, Heizung, Brandschutz - kann zwar vielleicht wieder fahren, behält aber eine durchgerostete Karosse.
An einer Stelle allerdings hinkt der Vergleich zum Auto kolossal: bei den Kosten. Denn die reichen von den beschriebenen 150 000 Euro, über eine Minimal-Sanierung, die es für 320 000 Euro gibt, bis hin zu zwei Varianten, die Aula multifunktional umzubauen, mit jeweils knapp 2,3 Millionen Euro. Und schließlich würde es nach dem Abriss noch die Variante Neubau geben. Kosten: 4,6 Millionen Euro.
Politik und Verwaltung müssen sich nun in den kommenden Wochen zwischen diesem Spagat bewegen. Die gestern nur oberflächlich angeklungene Diskussion deutet darauf hin, dass es eine spannende Auseinandersetzung wird. Dabei wird es eine wichtige Rolle spielen, was denn aus der Haupt- und Realschule Belecke werden soll; mit welchen Schülerzahlen hier künftig zu rechnen ist. Und ob hier künftig eine Gemeinschaftsschule mit Ganztagsunterricht entsteht. Dafür braucht man in jedem Fall eine Mensa.
Franz Wiese von der Verwaltung machte schon einmal klar, dass die aktuelle Schülerzahl von 800 schon in überschaubarer Zeit der Vergangenheit angehören wird. Wiese: „Schon in zwei bis drei Jahren gehen wir nur noch von 600 Schülern aus.“ Über den weiteren Verlauf der Sitzung berichten wir noch.