Warstein.

Das Krankenhaus in Wickede-Wimbern wurde vor wenigen Wochen geschlossen. Das Krankenhaus in Balve steht möglicherweise kurz vor dem Aus. Erleben wir gerade den Beginn einer neuen Welle des Krankenhaus-Sterbens? Kommen die Einschläge näher, so dass man sich auch um die Zukunft des Maria Hilf in Warstein sorgen muss?

„Nein“, antwortet Dr. Hans-Christian Vatteroth im Brustton der Überzeugung und ergänzt: „Nein, ganz und gar nicht. Diese Sorge ist unbegründet, weil man speziell die Situation in Wickede mit uns überhaupt nicht vergleichen kann. Das ist völlig anders gelagert.“

Wickede-Wimbern sei ein Haus, das es schon von der geografischen Lage her immer sehr schwer gehabt habe. In der unmittelbaren Nachbarschaft gibt es in Werl, Unna oder Arnsberg Alternativen. Das Krankenhaus habe schon seit Jahren auf diversen Streichlisten gestanden: „Deshalb kommt die Schließung jetzt nicht wirklich überraschend.“

Auch Balve könne man nicht mit Maria-Hilf vergleichen. Zudem rechnet Dr. Vatteroth nicht wirklich mit einem baldigen Aus: „Im Augenblick sehe ich nicht, dass Balve geschlossen wird.“

Dennoch müsse man natürlich auch in Warstein wachsam bleiben: „Es ist erklärter Wille der Politik, kleinere Krankenhäuser zu schließen, um die Effizienzen zu erhöhen.“ Für eine wohnortnahe Versorgung der Menschen in Warstein, Rüthen und Anröchte sei „Maria Hilf“ allerdings alternativlos. „Da kommt uns natürlich unsere gute topgrafische Lage zugute. Der südliche Teil im Kreis Soest kann sonst nicht adäquat versorgt werden.“

Vor diesem Hintergrund sieht Vatteroth gute Zukunftschancen für das Warsteiner Krankenhaus. Zumal es in der jüngeren Vergangenheit erfolgreich gelungen sei, Spitzenmedizin in den ländlichen Raum zu holen: „Wir sind der Schrittmacher der Region.“

Diese Position soll weiter ausgebaut werden: „Ich bin optimistisch, dass wir im kommenden Jahr in dieser Beziehung noch die ein oder andere Überraschung präsentieren können. Das geht munter weiter. Wir haben noch so einiges in der Pipeline. Da kommt noch das ein oder andere deutliche Ausrufezeichen“, sagt der Verwaltungschef und lächelt vielsagend.

Zum Beispiel wird am 1. Februar mit Dr. Thomas Schumacher ein neuer Chef-Anästhesist seinen Dienst beginnen. Er kommt aus Koblenz und ist laut Vatteroth ein weiteres Puzzlestück auf dem Weg zu einer Maximalversorgung.

Schon jetzt macht sich der Qualitätssprung, der in den vergangenen zwei Jahren begonnen und seitdem kontinuierlich ausgebaut wurde, positiv bemerkbar. Bis zum Ende des Jahres wird die Zahl der stationär versorgten Menschen die magische 5000er-Grenze knacken. „Bereits jetzt kann man sagen, dass wir einen so guten Dezember haben wie seit fünf Jahren nicht mehr.“ Die kleine Delle bei den Patientenzahlen, die im Sommer für ein wenig Unruhe gesorgt hat, ist längst wieder ausgeglichen.

Dr. Vatteroth: „Dass wir einen guten Lauf haben, ist in erster Linie den Mitarbeitern zu verdanken. Wir haben hier ein hochmotiviertes Team. Auch deshalb sehe ich die Zukunft sehr positiv.“