Warstein. . Brauerei-Chef Albert Cramer hat einen Denk- und Diskussionsprozess angestoßen, wie die Zukunft von Warstein aussehen kann. In Gesprächen mit Vertretern der Steinindustrie und der Politik hat er in den vergangenen Tagen ausgelotet, ob seine Idee und Visionen eine Chance haben.

Albert Cramer ist nicht nur ein äußerst erfolgreicher Unternehmer, der die Brauerei zu einem Getränke-Imperium aufgebaut hat, sondern er ist auch Warsteiner, und zwar einer mit Leib und Seele. Deshalb liegt ihm die Zukunft dieser Stadt auch ganz besonders am Herzen. Und um diese Zukunft sorgt sich Cramer: „Wir müssen hier eine Menge von Problemen lösen. Dazu gehört die Zukunft der Steinbruchindustrie ebenso wie die des Wasserwerkes, und auch die Umgehungsstraße spielt eine ganz große Rolle.“ Da die Steinvorkommen am Hillenberg zum größten Teil abgebaut seien, sei nun der richtige Zeitpunkt, um die Weichen für die Zukunft zu stellen: „Was macht man mit dem großen Loch?“

Unter dem Arbeitstitel „Waldparkarena“ hat Albert Cramer ein Zukunftsbild für dieses gigantische Areal entworfen. Denkbar ist an dieser Stelle ein großer Park mit einer Mischung aus Freizeit, Tourismus und Naturerlebnis.

In dieser Woche hat der Unternehmer die Fraktionsspitzen Peter Linnemann (CDU), Erwin Koch (SPD), Jochen Köster (Bürgergemeinschaft) und Werner Braukmann (WAL) bei sich zu Gast gehabt, um ein erstes Gespräch zu führen und seine Gedanken vorzustellen. Cramer: „Wenn alle an einem Strang ziehen, dann könnte die Umgehungsstraße in etwa acht Jahren fertig sein. Aber dazu muss alles wie am Schnürchen klappen.“

Auch mit Vertretern der Steinindustrie hat Cramer bereits an einem Tisch gesessen. Dass man dort bei den Verhandlungen auch Forderungen stellt, überrascht nicht sonderlich. Albert Cramer setzt sich in diesem Zusammenhang dafür ein, dass der Nassabbau ein Tabu-Thema bleibt: „Der Nassabbau gefährdet unsere Wasserversorgung in Warstein. Deshalb kämpfe ich dagegen.“ Die Steinvorräte seien derart ausreichend, dass man nicht in die Tiefe gehen müsse.

Westkalk-Geschäftsführer Franz-Bernd Köster bestätigt die Gespräche und gibt ein Signal zur Zusammenarbeit: „Vieles ist denkbar für Warstein. Erste Voraussetzung aber ist, dass man miteinander redet.“

In die „Sondierungs-Gespräche“ ist auch Stephan Buschhoff involviert, Leiter „Haus Cramer Immobilien Service GmbH und Co. KG“: „Die Gedanken von Herrn Cramer sind eine Art städtebauliches Zukunftskonzept. Ich glaube, dass diese Vorschläge der Stadt sehr gut tun würden.“

Auch Bürgermeister Manfred Gödde ist natürlich eingeweiht: „Das sind zunächst einmal natürlich fantastische Überlegungen von Albert Cramer. Entscheidend aber ist die Stoßrichtung: Wir müssen hier in Warstein mit großer Gemeinsamkeit die Weichen stellen. Sonst haben wir keine Chance.“

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