Lippstadt/Soest. .

(AO) Ein besonders schrecklicher Selbstmord ereignete sich am Sonntagabend um 20 Uhr im Soester Bahnhof. Während eine Vielzahl von Fahrgästen auf dem mittleren Bahnsteig auf die Abfahrt ihrer Züge wartete, lief plötzlich ein Mann, der später als 53-jähriger Lipp-städter identifiziert werden konnte, vor einen in Richtung Paderborn fahrenden Güterzug. Er wurde von der Lok erfasst, tödlich verletzt und zurück auf den Bahnsteig in die dort stehenden Reisenden geschleudert.

Dabei wurde ein 20-jähriger Paderborner verletzt und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Andere Fahrgäste erlitten einen Schock oder bekamen Blutspritzer ab. Die besonders betroffenen Fahrgäste wurden durch die Rettungskräfte und Notfallseelsorger versorgt. Der Getötete litt nach Angaben der Polizei an einer psychischen Erkrankung.

Der Lokführer des Güterzuges hatte bei der Durchfahrt mit etwa 100 Stundenkilometern durch den Soester Bahnhof einen leichten Schlag verspürt und angehalten. Da er zunächst keine Spuren an der Lok fand, fuhr er bis Paderborn weiter, wo Polizeibeamte dann Unfallspuren fanden.

Unmittelbar nach dem tödlichen Unfall hielt auf dem Nachbargleis ein voll besetzter Nahverkehrszug. Ein Fahrgast filmte die Leiche mit seinem Handy. Als andere Fahrgäste dies zu unterbinden versuchten, wurde der 29-jährige Mann aus Stolberg sehr aggressiv und bedrohte eine junge Frau. Auch gegenüber den einschreitenden Polizeibeamten verhielt er sich aggressiv. Er konnte nur durch mehrere Polizeibeamte vorläufig festgenommen und zur Polizeiwache gebracht werden. Nach dem Feststellen seiner Personalien und dem Erstatten einer Anzeige wurde er wieder auf freien Fuß gesetzt.