Warstein. .

Die besten Ideen kommen immer ganz spontan. Zum Beispiel an einem gemütlichen Abend mit den besten Freunden und einem Kasten Bier. So ist es Christina Berghoff und Sebastian Appelhoff ergangen. Sie haben sich gefragt: Warum nicht mal ein Musikvideo drehen? Entstanden ist der erste Warsteiner-Sommerhit bei youtube.

Sie haben es geschafft, in 3.13 Minuten den Sommer einzufangen. „Wenn das Licht bei dir ins Zimmer fällt“ ist der Titel des Songs. Im Video schlendert Sebastian – oder auch Headdy Murphy genannt – lässig durch die Felder und singt: „Wir tauschen Stress gegen sonnige Zeiten.“

Es ist eine wunderbare Momentaufnahem, vor allem die Szenen während des Refrains: „Sonnenbrille, Badeschlappen, 25 Grad im Schatten. Heute fällt uns alles so leicht.“ Für Christina ist die Aussage klar: „Ich liebe den Sommer. Und wenn das Licht morgens schon durch die Fensterläden fällt, ist gute Laune vorprogrammiert!“

Auch die Umsetzung war relativ spontan. Direkt am Morgen nach ihrem gemeinsamen Einfall haben sich Christina und Sebastian hingesetzt und den Text zu einem passenden Reggae-Instrumentalstück geschrieben. Einfach so.

Und kurz danach haben sie das Lied bei ihrem Freund Daniel Norda im Studio eingesungen. Einfach so. Christina trifft es auf den Punkt, wenn sie sagt: „Ja wir sind ein wenig verrückt, aber eigentlich ganz nett.“

Deshalb haben auch so viele Freunde bei dem Videodreh mitgeholfen. Als erstes sicherten sich Christina und Sebastian die Unterstützung von Farhood Asadi, Freund und Inhaber der Firma Dupics. Und Farhood sagte ohne zu zögern zu: „Christina meinte zwar es sei ein „low-Budget-Video“ und für mich springt nichts dabei rum, aber den Spaß wollte ich mir nicht entgehen lassen.“

An drei Tagen haben sie die über zehn Stunden Videomaterial zusammenbekommen, alles an Orten in Warstein und Umgebung. Christina erinnert sich noch ganz genau an den ersten Drehtag. „Wir haben uns bei McDonalds getroffen und sind dann mit allen Freunden im Autocorso zum Möhnesee gefahren.“ Hier sind die Sommer-Party-Grill-Szenen entstanden.

Aber natürlich hat nicht alles auf Anhieb geklappt. Chrissy erinnert sich zum Beispiel an ihre größte Panne, als sie mit dem Boot auf dem Möhnesee umgekippt ist. „Außerdem wollten wir eigentlich ein Steak aus 20 Meter Entfernung auf den Grill schmeißen. Leider ist Grillen am Möhnesee verboten“, erzählt die 22-Jährige weiter.

Mit dem Endergebnis sind aber alle zufrieden. „Verbessern kann man immer etwas. Aber es hat Spaß gemacht und es war für uns alle das erste Mal“, meint Sebastian dazu. Er macht als Rapper schon seit längerem Musik, aber auch für ihn war es der erste Videodreh. “Es ist schön, alles Schnitt für Schnitt entstehen zu sehen“, findet er.

Nächtelang haben Chrissy, Sebastian und Farhood vor dem Computer verbracht. „Wir haben uns das Material bestimmt hundert Mal angeguckt und immer wieder umgeschnitten“, erinnert sich Farhood.

Am 7. Juli 2011 war es dann soweit: Die Premiere des Videos fand in der Bar „Nachrichtentreff Ente“ statt, deren Besitzer auch in dem Video mitspielt. „Wir hatten vorher ein facebook-Event erstellt und die Bude war rappelvoll“, so Farhood.

Danach konnten sie sich über die „megagute Resonanz“ freuen, wie Sebastian erzählt. Innerhalb weniger Stunden hatte es über 100 Klicks bei youtube. „Ich habe meinen Kollegen nichts davon erzählt. Aber eines Morgens haben sie mich tanzend empfangen“, erzählt Christina, die als Gesundheits- und Krankenpflegerin in der LWL-Klinik in Warstein arbeitet.

Über drei Monate ist es jetzt her und das Video wird im Internet immer bekannter. Sebastian kann sich vorstellen, so etwas noch mal zu machen: „Das coolste an dem Video ist einfach, wenn man 50 ist, kann man sich das Teil immer noch reinziehen und sieht genau, wie es damals war.“ Und auch Farhood findet: „Wiederholungswürdig!“