Warstein. . Eine kleine Meldung in den Medien: Allwetterbad und Sauna haben geschlossen. Ruhe herrscht an der Lortzingstraße dennoch nicht. Im Gegenteil. Großreinemachen ist angesagt bis zur Wiedereröffnung am 14. Oktober.

Und es wird repariert, denn selbstverständlich unterliegt eine stark frequentierte Einrichtung wie ein Bad oder eine Sauna einiger Abnutzung. Und: Es wird modernisiert, um noch möglichst noch mehr Energie zu sparen.

Am Montag war letzter Badetag, in der Nacht wurde „der Stöpsel gezogen“, wie es Thorsten Stimpel, für die Technik zuständig, formuliert. Jedes Mal bei der Grundreinigung muss das Wasser komplett verschwinden, denn nur dann lassen sich alle Schäden erkennen, können defekte Fliesen ausgetauscht werden. Und kann der Gang ins Innerste des Bades erfolgen: In den Hubbereich, der durch vier Hydraulikstempel auf eine Wasserhöhe zwischen 30 und 180 Zentimetern gestellt werden kann. Jeden Abend wird der Boden üblicherweise ganz nach unten gefahren, damit die Hydraulik in Öl lagern kann. An den dort verwendeten Dichtringen sind Wasser und Chlor nicht spurlos vorbei gegangen. Sie konnten jetzt überprüft und gegebenenfalls ausgetauscht werden. Auch Ringe, Schnuller und andere Teile, die durch die Ritzen in den Untergrund geraten sind, konnten geborgen werden.

Das fehlende Wasser macht auch die Arbeit für Frank Alsdorf und Volker Hopfensack einfacher: Sie überprüfen das Unterwasserlicht und tauschen gegebenenfalls aus.

Uli Blecke an einem der Hydraulikstempel, durch die die Höhe des Schwimmbeckens angepasst werden kann. Fotos: Manfred Böckmann
Uli Blecke an einem der Hydraulikstempel, durch die die Höhe des Schwimmbeckens angepasst werden kann. Fotos: Manfred Böckmann © WP

Kay Schubert nutzt die Zeit, um die Fliesen der Becken zu überprüfen, Fugen auszutauschen. Auch am Beckenrand, teils 40 Jahre alt, ist teilweise eine neue Dichtung fällig.

Außerhalb des Wassers geht es in den Umkleiden zur Sache: Dort wird die Farbe abgeschliffen, anschließend neu gestrichen.

Im Außenbereich klemmte ein Schieber, der für das Ablassen des Wassers des Außenbeckens benötigt wird. Damit das Nass nicht wieder durch Pumpen entfernt wird, musste gebaggert werden – ebenfalls eine Arbeit, die außerhalb des Badebetriebes erfolgen sollte. Gleiches gilt für den Außenbereich der Sauna: Das verwendete Holz soll durch einen Neuanstrich glänzen. Michael Potsch kümmert sich darum, dass die Sauna außen wieder auf Vordermann gebracht wird.

Und selbstverständlich wird auch die gesamte Technik gewartet, die der Badbesucher gar nicht zu sehen bekommt, da sie sich im Keller befindet, Filter- und Reinigungsanlagen können in dieser Zeit gewartet und vielleicht noch optimaler eingestellt werden.

Obwohl: Da ist in den vergangenen Jahren schon einiges geschehen, sprich: investiert worden. „Bei aller Diskussion über die Gelder darf man nicht vergessen, dass so auch eine ganze Menge eingespart worden ist“, gibt Uli Blecke zu bedenken. Auch das Blockheizkraftwerk war so eine sinnvolle Investition.

Gleichwohl soll diese noch optimaler eingestellt werden. Und es werden Leitungen geändert, um die Temperatur im Außenbereich separat steuern zu können. Gefühlt ist das Wasser draußen nämlich immer wärmer als in der Halle, wird im Sommer bisweilen sogar als zu warm empfunden, weiß Technik-Experte Thorsten Stimpel.

Eigentlich sollte jetzt auch ein defekter Wärmetauscher ersetzt werden, doch die Lieferzeiten seien derzeit so enorm, dass der Austausch später im laufenden Betrieb erfolgen wird.

Am Ende werden die Becken innerhalb von zweieinhalb Tagen wieder mit rund 1200 Kubikmetern Wasser gefüllt (wenn es schneller ginge, bekämen die Stadtwerke eventuell Probleme, die Bevölkerung zu versorgen) und langsam auf die Badetemperatur gebracht.

Damit ab dem 15. Oktober wieder nach Herzenslust geschwommen werden kann.