Werl. Als TV-Gerichtsmediziner im „Tatort“ hat es Joe Bausch mit Toten zu tun, als Gefängnisarzt mit männlichen Knackis. Verständlich, dass Bausch, der in Werl lebt, gern ein Wochenende mit sieben Frauen verbringt - diesen Donnerstag im WDR-Fernsehen.
Im Fernsehen ist Joe Bausch der Gerichtsmediziner im Kölner "Tatort", im 'richtigen Leben' Gefängnisarzt in der JVA Werl. Jetzt hat der WDR den charismatischen 58-Jährigen für ein Wochenende mit sieben Frauen zusammengebracht. Es wurde eine Begegnung der etwas anderen Art. Diesen Donnerstag ist sie im WDR-Fernsehen zu sehen.
Leiden musste der 58-jährige Glatzen- und Schnauzbart-Träger, der sonst höchstens Gewichte im Studio stemmt, beim Yoga. Ungewohnt war die Kosmetik-Behandlung. Seltsam ging es zu, als sechs aufgekratzte Frauen Prosecco trinkend für die siebte im Brautmodenladen ein Kleid aussuchten. Derlei erlebt man als Mann nicht jeden Tag. Normalerweise sogar nie. Aber das war je genau der Plan.
"Testosteron-Ausstrahlung" bei "FrauTV" entdeckt
Den entwickelte Dagmar Kieselbach, Redaktionsleiterin des WDR-Magazins „FrauTV“, als sie Joe Bausch im November vergangenen Jahres bei einem Talk zum Thema Männer, Frauen und Sex erlebte - als „beeindruckend männlich, mit starker Testosteron-Ausstrahlung und sehr humorvoll“. Ihn und sein „schon sehr eigenes Frauenbild“ mit einem Frauentrupp zu konfrontieren, erschien ihr danach als reizvoll.
Bausch, der früher viel Theater gespielt hat und im Fernsehen vor allem Verbrecher, der im ZDF als Gesundheitsberater antritt, sagte sofort zu. „Der findet Frauen erst mal Klasse“, erzählt Kieselbach. „Und die Frauen-Cliquen, die wir aufgefordert hatten, sich zu bewerben, rissen sich nur so um ihn.“ Die Redaktion wählte „Die sieben Zwerge“, Düsseldorfer Freundinnen zwischen 34 und 37 Jahren, eine Polizistin darunter, eine Ärztin, eine Bankkauffrau, die Inhaberin einer Kinder-Eventagentur. „Unsere Kriterien waren: bodenständig, taff und humorvoll“, sagt die Redaktionsleiterin.
Halbstündiger Film im WDR-Fernsehen
Erst beim Dreh für den Halbstünder „Meine beste Freundin Joe“ (diesen Donnerstag, 18. August, 22 Uhr, WDR-Fernsehen) lernte man sich kennen. Der Macho-Mann mit der Raucher-Stimme gewann Einblicke, die ein Mann sonst nicht hat (und nicht immer haben will), die Frauen fanden es spannend, einem Mann ihre Welt zu zeigen und zu schauen, wie er dabei reagiert. Komisch ist das, aber auch manchmal ernst. Und wenn es den Zuschauerinnen - und möglicherweise auch einigen Zuschauern - gefällt, könnte es eine Fortsetzung geben. „Vielleicht ein Kegel-Wochenende“, meint Kieselbach. Das klingt wie eine Drohung.