Rüthen. .

Der Schwerlastverkehr ist den Bürgern wie Parteien ein Dorn im Auge. Die SPD hat jetzt eine Initiative „Kein Schwer-Steinlastverkehr durch Rüthen und seine Dörfer“ gestartet und hofft, bei einer Unterschriftenaktion am kommenden Freitag auf dem Rüthener Marktplatz möglichst viele Unterstützer zu bekommen.

Die SPD fordert die Sperrung der Landstraßen L 741 und L 735 zwischen Bahnhofstraße – Grabenweg – Mildestraße sowie Menzel – Nettelstädt – Weickede für den überörtlichen Schwerlastverkehr. „Jeder ist dafür, dass sich da was tut", ist Fraktions-Vorsitzender Johannes Erling überzeugt.

„Die innerstädtischen Straßen werden in unzumutbarer Weise vornehmlich vom Steinlastverkehr Sauerland – Erwitte betroffen. Dies führt zu massiven negativen Auswirkungen für die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger“, heißt es dazu auf der Unterschriftenliste, die die SPD einsetzt. Es gehe darum, die Menschen jetzt wachzurütteln: „In Rüthen wollen alle keinen Schwerlastverkehr am Bahnhofsberg.“ Gelungen ist es jedoch noch niemandem.

Jüngst hat sich die SPD über ihre Landtagsabgeordnete Marlies Stotz in Düsseldorf in Erinnerung gebracht. Doch die Antwort von Straßen.NRW hat Erling sehr überrascht, denn dort sieht man keinen Grund für eine Sperrung, da der Verkehr sonst zu zusätzlichen Belastungen in Belecke und Oestereiden führen würde.

Erling sieht das anders – nicht nur wegen der Fahrzeugbewegungen, sondern auch „die Straßensubstanz ist für den Verkehr nicht geeignet. Diese Tonnagen hält die Straße nicht aus.“ Doch offenbar habe die Steinindustrie eine starke Lobby – der kürzeste Weg ist für sie der richtige.

In der Unterschriftenliste nennt die SPD die Gegenpunkte: Belastung mit Lärm, Feinstaub, Gefahren für Fußgänger; Gefährdung des Schulweges für Grund-, Haupt-, Realschüler und Gymnasiasten und Kindergartenkinder; die offensichtlich nicht sachgerechte Planung, Ausführung und Kontrolle von ausgebesserten Straßenabschnitten sowie die für den Verkehr unpassend ausgelegte Straße. Jeder Lkw belaste eine Straße viele stärker als ein Pkw. Hinzu komme teils unzumutbare Ruhestörungen.

Erling zur WP : „Wir wollen zumindest die Lebensqualität in unseren Dörfern erhalten. Lebensqualität ist doch die Grundlage von allem.“ Auf dem Wochenmarkt soll mit der Unterschriftensammlung begonnen werden, anschließend sind Hausbesuche auch in allen Ortsteilen geplant – und auch im Internet kann man sich beteiligen.

In drei Wochen, hofft Erling, genug Unterschriften beisammen zu haben. Dann soll NRW-Verkehrsminister Voigtsberger nach Rüthen eingeladen werden, um ihm die Unterschriften zu übergeben. Erling: „Nur durch so was kommt er.“