Warstein. . Der schonende Umgang mit Ressourcen ist seit Jahren für die Warsteiner Brauerei ein Thema höchster Priorität. Als weiteren Baustein fügt sie ihrem Nachhaltigkeitskonzept die Brauakademie für Forschung und Entwicklung hinzu. Freitag wurde die Eine-Million-Euro-Investition von Landtagspräsident Eckhard Uhlenberg eingeweiht.

Seine Frage, ob man eine solche Einrichtung denn nötig habe, wo man doch schon das beste Bier mache, beantwortete Brauerei-Inhaber Albert Cramer gleich selbst. Das Spitzenprodukt gelinge nur, eben weil man seit vielen Jahren viel Geld, Kraft und Zeit in Forschung und Entwicklung investiere. „Wir müssen konkurrenzfähig sein und bleiben, Neues entwickeln wie beispielsweise Mischgetränke, ob man das nun mag oder nicht, und die beste Qualität an Rohstoffen auswählen“, betonte Cramer.

Dazu dient nun die Brauakademie, „eine kleine Brauerei in der Brauerei, die es aber tierisch in sich hat“, wie Peter Himmelsbach, Technik-Geschäftsführer der Warsteiner Gruppe erklärte. Mit dieser Anlage – die Sudgröße beträgt immerhin fünf Hektoliter, sei man viel näher an der Realität, als mit einer kleinen Laboranlage. Auf diese Weise lasse sich die Verarbeitbarkeit von Rohstoffen viel besser testen – und das bei deren Ressourcen schonenden und damit auch Kosten vermeidenden Einsatz.

Lob vom Minister

Als „ein weiteres Zeichen der Innovationsbereitschaft der Warsteiner Brauerei“, lobt Landtagspräsident Eckhard Uhlenberg die neue Anlage. Noch in seiner Eigenschaft als NRW-Umweltminister hatte er schon 2009 einen weiteren Baustein des Nachhaltigkeitskonzeptes des Unternehmens, das Blockheizkraftwerk, besichtigt.

Dieses, den eigenen Gleisanschluss mit Containerverladung und jetzt die Brauakademie sind für Uhlenberg „ein Dreiklang, mit dem die Brauerei als Familienunternehmen Maßstäbe setzt – mindestens für ganz Deutschland“ und „zukunftsweisend für die ganze Branche“. Dies betreffe die Ziele, durch die Entwicklung veränderter Produktionsprozesse Energie einzusparen und den Einsatz der Rohstoffe zu optimieren ebenso, wie die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter.

Der Dank des Landtagspräsidenten galt Albert Cramer persönlich, aber auch dem Unternehmen insgesamt für die tiefe Verwurzelung in der Region, die sich immer wieder zeige, was Bürgermeister Manfred Gödde nur bestätigen konnte.

Forschung für mehr Effizienz

Peter Himmelsbach kündigte an, dass über die Brauakademie als innerbetriebliche Versuchs- und Lehrbrauerei auch die Zusammenarbeit mit Industrie und Hochschulen der Region erfolgen solle, um zu erforschen, wie die Produktion noch effizienter arbeiten kann. Wie schon dabei, bleibt auch die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter nicht auf Warstein beschränkt, sondern erfolgt Standort übergreifend.

Zur Anlage selbst, für deren Realisierung und Betreuung Himmelsbach Hermann Waterkamp (Leiter Forschung und Entwicklung), Frank Homann (Leiter Qualitätssicherung) und dem zuständigen Braumeister Jens Tüllmann dankte: In acht Sudgefäßen können drei Sude pro Tag erfolgen. Die vier Gär-, Lager- und Drucktanks mit einer Höhe von 9,2 Metern fassen 42 Hektoliter. Die Kosten betrugen rund eine Million Euro, wobei der Löwenanteil auf die Technik entfiel.