Siegen/Belecke. Nur erfahrene und erlesene Piloten geben bei der 20. Warsteiner Montgolfiade im Korb einer Sonderform kräftig Gas unter die Ballonhülle. Jens Bollmann aus Belecke ist in dieser glücklichen Lage. Er gehört zum Spezialisten-Team von Thomas Siebel.

Der berufliche Standortwechsel machte es möglich. Seit Mai ist Jens Bollmann als Geschäftsführer eines Siegener Autozentrums tätig. Das Siegerland ist auch die Heimat des Freudenbergers Thomas Siebel (45). Und weil der Belecker Bollmann schon seit fünf Jahren den Pilotenschein als Ballöner in der Tasche hat, verpflichtete ihn Siebel spontan für seine exquisite Mannschaft.

Diese sorgt seit Jahren auf der WIM mit Motiven wie das Brandenburger Tor, dem Orient-Express oder dem 2009 aus der Taufe gehobenen Feuerwehrauto für Aufsehen. „Hier ist der Schlüssel, da sind die Ballone“, habe Thomas Siebel beim Einstand zu ihm gesagt, erzählt Bollmann. Schon stand er im Korb einer der berühmten Sonderformen.

Sahnehäubchen der Pilotenlaufbahn

Die Fairwell-Tour am Himmel steht bevor: Der alte Orient-Express kommt bei der WIM aufs Abstellgleis. Fotos: Sellmann
Die Fairwell-Tour am Himmel steht bevor: Der alte Orient-Express kommt bei der WIM aufs Abstellgleis. Fotos: Sellmann © WR

Nach noch nicht mal einem halben Jahr ist Jens Bollmann nun Stammkraft der fünfköpfigen Pilotencrew bei „Siebel-Ballooning.“ „Immer wenn irgendwann eine Form frei ist und Freizeit und Wetter es zulassen“, hebt der Familienvater ab, mit einem Shape aus der bewunderten Special-Eddition. Feuerwehrauto und Lok hat Jens Bollmann inzwischen häufig befeuert. Das Gefühl mit beiden am Himmel zu gleiten, sei unbeschreiblich.

Ein Sahnehäubchen seiner bisherigen Piloten-Laufbahn, die 2005 im Warsteiner Ballooning-Team begann. Dem Heimatklub hält Bollmann weiter die Treue. Privat aber lebt er jetzt in Olpe. Bis Siegen ist es nur ein Katzensprung. Da musste der 43-Jährige die neue Herausforderung annehmen. „Oft bekommt man so eine Chance nicht“, weiß Jens Bollmann.

Das galt bereits für seine erste Ballonfahrt. Sie war ein Geschenk zur Hochzeit. 1997 gab’s kein Zögern mehr. Das Fieber packte Bollmann. Die Sehnsucht ließ ihn nicht mehr los. Ruhe und Genuss schätzte er in der Luft. Vor vier Jahren lernte der Belecker bei der Montgolfiade dann Thomas Siebel kennen. Die guten Kontakte wurden ausgebaut. Vergangenes Jahr reisten beide zum Ballon-Festival-Mekka nach Albuquerque (USA).

Heimspiel im Korb der Sonderformen

Und nun hat Jens Bollmann sein Heimspiel im Korb der faszinierenden Sonderformen. Sechs Personen müssen sie immer wieder auf- und abrüsten. „Das geht nur mit dem Teamgeist einer guten Mannschaft. Wir haben eine gute Truppe,“ empfindet Bollmann als stolzer Teil einer perfekten Einheit.

In der Siebel-Crew erwartet ihn am Wochenende noch ein persönliches Highlight. Die Abschiedsfahrt mit dem sechs Jahre alten Orient-Express, der gegen eine neue Lokomotive ausgetauscht wird. „Ich bin der Pilot und freue mich wahnsinnig auf die Fairwell-Tour“, lächelt Jens Bollmann glücklich.