Warstein. .

Die vom Rat beschlossene „Außerbetriebnahme des Freibads Hirschberg“ verschlechtert die Bilanz der Stadtwerke Warstein in 2010 um 225.000 Euro, wobei die Sonderabschreibung des Buchrestwertes des Freibads mit 204.000 Euro maßgeblich zu Buche schlägt.

Ebenso entfallen alle Erlöse, sprich Eintrittsgelder, die mit 20.500 Euro im Plan standen. Diese Zahlen legte Stadtwerke-Chef Dr. Eckehard Büscher im Betriebsausschuss vor. Damit nicht genug: Auch die Kosten für Maßnahmen der Verkehrssicherung - wie Abriss des Sprungturms, der Rutsche etc. - kommen dazu; derzeit kann der Aufwand noch nicht beziffert werden.

In Sachen Folgenutzung des Hirschberger Bads ist noch nichts spruchreif. Eine Idee wäre, das Becken - nach Auffüllen und Betonieren - im Winter als Natureisbahn herzurichten, so Büscher.

Nicht ganz glücklich ist der Stadtwerkeleiter auch mit dem Trend, der sich im ersten Quartal im Allwetterbad zeigte: „Dass die Besuchenzahlen so stark zurückgehen, ist ausgesprochen ärgerlich“. Von Januar bis März kamen die wenigsten Badegäste seit 2001; dadurch flossen rund 10.000 Euro weniger an Eintrittsgeldern in die Kasse. Den Besucherschwund erklärt Büscher mit den eingeschränkten Öffnungszeiten, allerdings ist auch vor dem Hintergrund der Preiserhöhung zum 1. Juni keine Besserung in Sicht.

Dagegen gibt es eine erfreuliche Nachricht aus der Allwettersauna: Im Mai kamen 642 Besucher, während im Vergleichsmonat 2009 nur 342 Gäste schwitzten und in 2008 sogar nur 227. Nachdem die Sauna im vergangenen Jahr mit 90.000 Euro in der Kreide stand, rechnen die Stadtwerke für 2010 mit einem Minus von rund 28.000 Euro. „Eine Kostendeckung im Saunabereich ist in drei, vier Jahren erreicht“, prognostizierte Büscher. Doch dass diese Rechnung aufgeht, glaubt CDU-Ratsherr Peter Linnemann nicht: „Ich bezweifle, dass Sie die Besucher-Zahlen halten können“. Im übrigen hielt er die Prognosen aus dem Zwischenbericht „aus kaufmännischer Sicht für eine Farce“. Auch Ausschuss-Vorsitzender Brüggemann bleibt vorsichtig: „Die Sauna bleibt im dritten Jahr ohne ausgeglichenes Ergebnis“.

Um die Kosten einzudämmen werden die Öffnungszeiten ab September weiter gekürzt; so bleibt die Sauna an zwei Vormittagen geschlossen. In diesem Jahr sollen vorrangig weiter Überstunden abgebaut werden. Einzelne Mitarbeiter hätten bis zu 800 Überstunden auf dem Konto. Ab 2011/12 wird Personal über Altersteilzeit reduziert.