Warstein. .
Spektakulärer Einsatz Mittwochnachmittag im Steinbruch Drewer. Mit Tauchern und einem Kran wurde aus dem Wasser ein Fahrzeug geborgen.
Geduld. Und nochmals Geduld. So eine Bergung ist kein Kinderspiel und birgt viele Risiken. Deshalb lassen sich alle Beteiligten auch Zeit, um die Aktion optimal vorzubereiten. Mehrmals muss der aus Lippstadt herbeigerufene Kran seine Position ändern, um möglichst ideal zur Wasserfläche zu stehen.
Dann aber ist es so weit: Der Kran steht und kann seinen schweren Haken knapp fünfzig Meter in die Tiefe lassen. Unten warten schon die Polizeitaucher aus Wuppertal in ihrem Boot, um das Auto einzuhängen. Ganz langsam schwebt der dunkle Ford Fiesta anschließend in die Höhe. Wasser läuft aus dem Fahrzeug. Algen und Äste klatschen auf das Wasser.
In mehreren Tauchgängen haben sich die erfahrenen Beamten zuvor versichert, dass niemand mehr im Auto ist. Auch Nummernschilder hat das Fahrzeug offenbar nicht mehr. „Über die Fahrgestellnummer können wir trotzdem den letzten Halter ausfindig machen, ist Polizei-Pressesprecher Winfried Schnieders zuversichtlich, dass es gelingen wird, aufzuklären, warum der Wagen im Wasser gelandet ist. „Es gibt mehrere Möglichkeiten“, erklärt Udo Prinz von der Warsteiner Kripo: „Entweder jemand will eine Straftat verbergen oder es liegt ein klassischer Versicherungsbetrug vor.“
Entdeckt worden war das Auto bereits in der vergangenen Woche durch zwei Jugendliche: Jonas Lütkeduhme und Matthias Kühle haben das Auto aus luftiger Höhe gesehen: „Wir haben dann sofort bei der Polizei in Warstein angerufen und den Fund gemeldet.“
Für das Team aus Wuppertal ist ein Einsatz wie der gestrige Routine. Bis zum siebzig Mal werden sie im Jahr angefordert und helfen, Autos oder Tresore, die in Flüssen und Seen versenkt wurden, zu finden. Dabei können sie auf eine hochtechnische Ausrüstung zurückgreifen und so auch Leichen unter der Wasseroberfläche ausfindig zu machen.