Warstein. Warstein und die Steine: Im Stadtentwicklungsausschuss diskutierten die Mitglieder einmal mehr — unter anderem — ausgiebig über „das” Warsteiner Thema. Eines der Erkenntnisse: Die Besprühungsanlage senkt nicht die Überschreitungstage.
Dass die Anlage in unmittelbarer Nähe des Messcontainers aufgestellt wurde, erregte den Unmut so manch eines Warsteiners, der glaubte, dass so die Werte „manipuliert” und damit künstliche niedrig gehalten werden sollten. Doch die Erkenntnisse von Meinolf Kreggenwinkel (Städtebau der Stadt) sind andere: Seit Installation der Anlage hat es bereits wieder vier Überschreitungstage gegeben. Das hat zur Folge, dass bereits an 34 Tagen zu viel Feinstaub gemessen wurde — erlaubt sind 35 im Jahr. Außerdem sei die Besprühungsanlage ein Bestandteil des Aktionsplans.
Bereits vorher stand das Thema Steine im Mittelpunkt — allerdings ging es diesmal um die Verladepraxis und den Transport mit der Bahn. Die Verladung des Kalksandsteins soll nämlich, so der Brühne-Antrag, künftig an 24 Stunden pro Tag und an sieben Tagen pro Woche — sprich immer — erlaubt sein. Bereits jetzt habe es WLE-Fahrten an Sonntagen gegeben (wir berichteten), bilanzierte Sabine Leitner. Mengenmäßig soll der Transport nicht ausgeweitet werden, allerdings wollten die Abnehmer flexibler sein.
Kapazitätsverlagerung
Die Planung der Firma Brühne, die der Ausschuss nur zur Kenntnis zu nehmen hatte, sieht auch eine Verlegung von Kalksteinverladekapazitäten von der Rangetrift zum Lohbusch vor. Dies bedeute einen klaren Vorteil für die Anwohner betonte Alfred Bathe (Leiter Liegenschaften und Wirtschaftsförderer). Die jüngste Sonntagsfahrt sei auch die letzte gewesen — aber es könnte wieder dazu kommen.
Dem widersprach Erwin Koch (SPD). Er hatte sich in Sachen Bahnverladung mit der WLE in Verbindung gesetzt, und da habe man ihm klar zu verstehen gegeben, dass es keine Sonntagsfahrten mehr geben werde.
Ob man das Problem nicht dadurch beseitigen könne, indem man entsprechende Verträge einfach kündige, kam es da aus dem Ausschuss. Doch offenbar haben sich die Vereinbarungen vor nicht allzu langer Zeit um fünf Jahre verlängert. Franz-Bernd Köster (CDU) stellte klar, dass die Verträge aus „alter Zeit” stammten; eine Kündigung sei nicht so einfach, zumal es „nicht einfach Zivilrecht” sei. Werner Braukmann (WAL) führte an, dass man das problem nicht nur aus betriebswirtschaftlicher Sicht, sondern auch aus der Sicht der Bürger sehen müsse: „Wo es nur geht, Belastungen beschränken”, müsse die Maxime sein. Ob die Verträge gekündigt werden können, soll geprüft werden.