Lippstadt. Innovationsminister Prof. Andreas Pinkwart hat heute in Lippstadt offiziell die neue Hochschule eröffnet und den Studienbetrieb gestartet.

Es sind aktuell paradiesische Zustände in Lippstadt: Ein Professor kommt auf neun Studierende. Für 47 Erstsemester hat das Mechatronik-Studium begonnen. Katharina Weweler aus Erwitte, die erste Studentin in Lippstadt, sagte heute schon einmal klar, was sich die Studenten wünschen: Studentenfreundliche Angebote, einen guten Nahverkehr, viele Studentenjobs — „und natürlich abends Party!”

Schon ein Jahr vor dem eigentlich geplanten Start hat die neue Uni jetzt ihre Arbeit aufgenommen, und unterschritt damit die Zielvorgabe aus dem Wissenschaftsministerium: „Auf diese Verfehlung sind wir besonders stolz”, schmunzelte Präsident Prof. Dr. Klaus Zeppenfeld vor rund 200 Gästen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Zeppenfeld führte dem Minister auch gleich den neuen „Forschungs- und Schülertruck” vor, ein rollender Info-Bus, der künftig an den Schulen um wissenschaftlichen Nachwuchs für die so genannten MINT-Studienfächer, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, werben soll.

Lippstadts Bürgermeister Christof Sommer sprach von einem „freudigen Tag für die ganze Region”. 1,3 Milliarden Euro lässt sich das Land bis zum Jahr 2020 die neuen Fachhochschulen in NRW kosten, erinnerte Minister Pinkwart — die Kosten werden durch das Auslaufen der Steinkohle-Subventionen wieder hereingeholt. Dass die Gründung der neuen Hochschule hier „so toll” umgesetzt wurde, habe er nicht erwartet. Nirgendwo in den Unternehmen habe es verschlossene Türen gegeben, sagte Wirtschaftsförderer Wilhelm Coprian: „Diese Begeisterung war einmalig.”

Die Betriebe stellen für das duale Studienangebot Praktikumsplätze zur Verfügung. Pinkwart ergänzte, auch kleine und mittlere Unternehmen profitierten durch den Wissenstransfer, außerdem würde dem Fachkräftemangel begegnet. In den dualen Studiengängen würden die besten Studienerfolge erzielt, „nahe 100 Prozent” — obwohl die Studenten eben in drei Jahren eine Berufsausbildung und den Bachelor-Abschluss zu bewältigen hätten.