Warstein/Rüthen. . In Warstein und Rüthen sind die Häuserpreise so stark angestiegen, wie nirgends sonst im Kreis Soest. Dennoch haben es Verkäufer weiter schwer.
Ein deutlicher Preisanstieg bei den Bestandsimmobilien (plus sechs Prozent) und Baulandpreisen (plus 18 Prozent) sind die Kernaussagen des neuen Grundstücksmarktberichts 2019 für den Kreis Soest (außer Stadt Lippstadt).
Der Bericht des Gutachterausschuss für Grundstückswerte, den der Kreis Soest jetzt vorgestellt hat, beruht auf rund 2800 registrierten Kauffällen und einem Gesamtvolumen von circa 457 Millionen Euro (minus ein Prozent zum Vorjahr) und veranschaulicht die aktuelle Entwicklung auf dem Immobilienmarkt im Kreisgebiet.
Soest bleibt weiterhin Spitzenreiter
Im Bereich der Bestandsimmobilien hat der Durchschnittskaufpreis für ein Ein- / Zweifamilienhaus im Kreisgebiet erstmalig die Schallgrenze von 200.000 Euro überschritten und beträgt mittlerweile 209.000 Euro (plus sechs Prozent). Hiermit setzt sich der Aufwärtstrend der vergangenen Jahre ungebremst fort.
In der genaueren Betrachtung jedoch unterscheidet sich das Kreisgebiet deutlich. Die Stadt Soest ist und bleibt Spitzenreiter mit einem Durchschnittskaufpreis von 269.000 Euro (plus/minus null Prozent). „Hier lauern die Tücken der Statistik, denn der stagnierende Durchschnittskaufpreis spiegelt im diesen Jahr nur unzureichend die Marktentwicklung in Soest wieder. In der Mehrzahl wurden ältere und schlechtere Immobilien veräußert und trotzdem konnte das Preisniveau des Vorjahres gehalten werden. Schlussfolgernd steigen die Kaufpreise in Soest weiter kräftig“, erläutert Eva Börger als Vorsitzende des Gutachterausschusses.
Lücke zum Restkreis verringert
Am anderen Ende befinden sich die Städte Rüthen und Warstein. Die Stadt Warstein bildet mit einem Durchschnittskaufpreis von 145.000 Euro kurz vor der Stadt Rüthen mit 148.000 Euro das Schlusslicht. „Aber es gibt auch Positives für die Städte Warstein und Rüthen zu vermelden. So konnte die Stadt Rüthen ihren Durchschnittskaufpreis um rund 22 Prozent und die Stadt Warstein um rund 16 Prozent steigern. Hierdurch konnte die Lücke zum Restkreis verringert werden“, ergänzt die Expertin.
Im Bereich der Baulandpreise ist der größte Anstieg (plus 18 Prozent) der letzten Jahre zu verzeichnen. Kreisweit stieg der Durchschnittskaufpreis für Wohnbauland von 102 Euro je Quadratmeter auf 120 Euro je Quadartmeter. Auch die Landwirtschaft folgt dem Aufwärtstrend.
Bodenrichtwerte um zehn Prozent angehoben
Aufgrund dessen hat der Gutachterausschuss für Grundstückswerte bereits in seiner Sitzung am 14. Februar 2019 die neuen Bodenrichtwerte beschlossen. Durchschnittlich wurden diese um zehn Prozent angehoben. Im Kreisgebiet kaufen die Landwirte bei einem Richtwert von 8,70 Euro je Quadratmeter in der Stadt Erwitte am teuersten und in Warstein mit vier Euro je Quadratmeter am günstigsten.
Der Durchschnittskaufpreis für neuerrichtete Eigentumswohnungen schließt sich dem allgemeinen Trend an und steigt von 2476 Euro je Quadratmeter Wohnfläche auf 2637 Euro je Quadratmeter Wohnfläche (plus sieben Prozent).
Schätzwertrechner im Internet abrufbar
Diese und weitere Daten sind im Grundstücksmarktbericht 2019 festgehalten und können auf www.boris.nrw.de kostenlos eingesehen werden. Besonderes Augenmerk hat der Gutachterausschuss in diesem Jahr auf die Schätzwertrechner gelegt. Erstmals werden für freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser, Reihen- und Doppelhäuser und Eigentumswohnungen jeweils ein separater Schätzwertrechner veröffentlicht. Hiermit soll es jedem interessierten Bürger ermöglicht werden, eine erste grobe Werteinschätzung über das Objekt der Begierde oder des eigenen Wohnhauses zu erhalten.
Zur Berechnung wird lediglich eine Excel-Version ab 2007 und ein paar Kenndaten (u.a. Grundstücksfläche, Wohnfläche, etc.) über das Objekt benötigt. Der Schätzwertrechner wird vom Gutachterausschuss auf der Homepage des Kreises Soest bereitgestellt.