Warstein. . Geschäftsführer Gieselmann arbeitete als Praktikant im RTL-Format „Undercover Boss“ in der Brauerei. Welche Konsequenzen er ziehen will.

„Noch nie zuvor sind die Bosse so an ihre körperlichen Grenzen getrieben worden.“ Ominös kündigt die Simme aus dem Off die neu gestartete Staffel des RTL-Formats „Undercover Boss“ in den ersten Minuten der neuesten Folge am Montagabend an. Protagonist des Auftakts: Christian Gieselmann, Geschäftsführer der Warsteiner Brauereigruppe, der sich verkleidet an verschiedenen Aufgaben innerhalb des Unternehmens versucht – und sich nach getaner Arbeit Gedanken über mögliche Verbesserungen in den von ihm besuchten Abteilungen macht.

Undercover

Warsteiner Brauerei: Geschäftsführer Christian Gieselmann und Mitarbeiter in der RTL-Sendung
Warsteiner Brauerei: Geschäftsführer Christian Gieselmann und Mitarbeiter in der RTL-Sendung "Undercover Boss". © MG RTL D

Unerkannt muss der Geschäftsführer während des gesamten Projekts bleiben. „Ich hätte das auch sehr gerne gemacht, aber ich würde sofort auffliegen“, erklärt Brauerei-Inhaberin Catharina Cramer, warum nicht sie an dem Format teilgenommen hat.

Christian Gieselmann ist seit März 2018 bei Warsteiner – ihm rät Cramer vor Beginn der Dreharbeiten noch, sich weniger eloquent als sonst auszudrücken, damit er nicht auffällt.

Die Verkleidung – blondierte Haare, Drei-Tage-Bart und Fatsuit – verfehlen ihre Wirkung nicht, weder Gieselmanns Tochter noch Catharina Cramer erkennen den Geschäftsführer auf Anhieb.

Warsteiner Brauerei: Geschäftsführer Christian Gieselmann und Mitarbeiter in der RTL-Sendung
Warsteiner Brauerei: Geschäftsführer Christian Gieselmann und Mitarbeiter in der RTL-Sendung "Undercover Boss". © MG RTL D

Die Kameras, die ihm folgen, filmen angeblich für ein Format namens „Die Anpacker“, erfunden als Tarnung, damit die Mitarbeiter keinen Verdacht schöpfen.

In der Produktion

Die erste Station für Gieselmann ist in der Produktion in Warstein. Mechatroniker Swen Ellmann weist ihn unter anderem in die Instandhaltung der Fließbänder ein. Einfach ist diese Arbeit nicht, allein die Suche nach dem Werkzeug macht Gieselmann Probleme, bei der Arbeit am Fließband klemmt er sich einen Finger ein und lässt einen schweren Motor fallen. „Hoffentlich macht es nicht Puff“, sagt Gieselmann, nachdem das Fließband nach der Reparatur nicht sofort funktioniert.

Belohnung für Mitarbeiter

„Das war brutal anstrengend und ich bin richtig froh, dass ich mich wieder zurückverwandeln darf“, ist Gieselmanns persönliches Fazit nach dem Projekt.

Die Mitarbeiter, unter denen er sich als Praktikant versuchen durften, erhielten eine Belohnung, darunter ein Besuch in Wimbledon oder bei einem Champions-League-Spiel in Spanien.

Die Nachschicht verbringt er mit dem Auszubildenden Philipp Spyrka. „Da muss er schon malochen“, kommentiert Spyrka die Arbeit. In Sicherheitskleidung überprüft er Leergut, wobei auch einige Flaschen zu Bruch gehen. In der Pause kommt Gieselmann in der warmen Kantine ins Schwitzen, kann sich am leeren Automaten kein Wasser ziehen. Gieselmanns Fazit: Automaten regelmäßig nachfüllen und Ventilatoren in der Kantine aufstellen.

In der Gastronomie

In der Warsteiner Welt und auch bei der Montgolfiade ist Gieselmann für einen Tag zuständig für Versorgung und Betreuung der Gäste, heißt: Biergarten aufräumen, Tische abwischen, Bier zapfen, Geschirr schleppen und sortieren. Dass beim Zapfen Bier ohne perfekte Schaumkrone im Ausguss landet, schmerzt Gieselmann: „Da hat mein Finanzerherz gelitten.“

Dass die Mitarbeiter hart arbeiten und nur in einem ungemütlichen Provisorium Pause machen, beeindruckte den Geschäftsführer. Gieselmanns Fazit: ein vernünftiger Pausenraum muss her, der Image-Film in der Warsteiner Welt muss modernisiert werden.

Beim Zulieferer

Warsteiner Brauerei: Geschäftsführer Christian Gieselmann und Mitarbeiter in der RTL-Sendung
Warsteiner Brauerei: Geschäftsführer Christian Gieselmann und Mitarbeiter in der RTL-Sendung "Undercover Boss". © MG RTL D

In Bayern besucht Gieselmann den Hopfenbauern Sebastian Kürzinger, beteiligt sich an der Ernte und am Sortieren und Schreddern der Reben. Dass dabei auch Draht geschreddert und wieder auf die Felder kommt missfällt ihm – die Leidenschaft und Hingabe Kürzingers und der Saisonarbeiter wiederum gefällt ihm sehr. „Es freut mich, dass wir solche Liederanten haben.“ In Bayern nutzt Gieselmann zudem die Möglichkeit, einen Tag bei der König Ludwig Brauerei auszuhelfen, denn die gehört zur Warsteiner Gruppe.

Gieselmanns Aufgabe: Getränkekisten und Fässer, 65 Kilogramm schwer, zu transportieren. Dies ist die einzige Station, bei der dem Geschäftsmann auch eine gute Zukunft prophezeit wird: Vorarbeiter Peter Stalter hätte ihn sofort eingestellt. Gieselmanns Fazit: eine Lösung für die Verschwendung des Drahtes finden (zum Beispiel ein magnetisches Sortiergerät) und Abläufe beim Zulieferer digitalisieren.

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