Lippstadt. . Vier junge Musiker aus Berlin rollen die Klassik-Szene auf. Jetzt kommt das vielfach preisgekrönte „Vision-String-Quartet“ nach Lippstadt.
Im Rahmen der Kammerkonzertreihe des Musikvereins gastiert am Sonntag, 13. Januar, das „Vision-String-Quartet“. Auf dem Programm stehen Samuel Barbers „Adagio“ aus dem Streichquartett op. 11, Maurice Ravels F-Dur-Quartett sowie das Streichquartett a-Moll op. 132 von Ludwig van Beethoven.
Mit ihrer einzigartigen Wandlungsfähigkeit zwischen klassischem Repertoire, Eigenkompositionen und Arrangements aus Jazz, Pop und Rock, stellen die vier Berliner Musiker zurzeit die klassische Konzertwelt auf den Kopf. Jakob Encke und Daniel Stoll (Violine), Sander Stuart (Viola) und Leonard Disselhorst (Cello) haben sich nach ihrem Zusammenschluss 2012 innerhalb kürzester Zeit etablieren können. 2016 gewann das Quartett den Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Wettbewerb in Berlin sowie alle Sonderpreise.
Junge Musiker zeigen einzigartige Wandlungsfähigkeit
Förderung durch Kultursekretariat
Das Konzert findet am Sonntag, 13. Januar, um 18 Uhr in der Jakobikirche in Lippstadt statt. Es wird vom Kultursekretariat NRW in Gütersloh gefördert.
Karten gibt es bei der Kulturinformation im Rathaus, Lange Str. 14, 02941/58511, post@kulturinfo-lippstadt.de.
Im Juni desselben Jahres folgte der renommierte Würth-Preis, zu dessen ehemaligen Preisträgern u.a. das Artemis-Quartett und Claudio Abbado gehören. Im November 2016, nur einen Monat nach ihrer Auszeichnung mit dem Publikumspreis der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern erspielte sich das junge Quartett beim internationalen Concours de Génève den 1. Preis sowie erneut alle Sonderpreise. Im August 2018 konzertierte das „Vision-String-Quartet“ im Rahmen des Schleswig-Holstein-Musikfestivals in der Elbphilharmonie.
Jonglieren mit den Konventionen
Das Jonglieren mit den Konventionen, Provokantes – solche Werke liegen den jungen Musikern besonders. Man kann sich fragen, warum dann klassische Werke das Programm füllen. Doch bei näherer Betrachtung fällt der programmatische Ansatz auf: Für die Zeitgenossen Beethovens und Ravels waren die Werke nämlich durchaus eine Zumutung. Einem Rezensenten kam Beethovens spätes Opus 132 doch recht „chinesisch“ vor. Folgenreicher war Ravels Partitur.
Er brach so radikal mit den damaligen Konventionen, dass die Juroren des Rom-Preises mit der harmonisch vieldeutig angelegten Musiksprache, den schillernden Klangeffekten in höchsten Lagen und ständigem Taktwechsel überfordert waren und das Werk schon in der Vorrunde aussortierten. Damit war das Thema jedoch noch nicht durch. Der Fall wuchs sich zur handfesten „Affäre Ravel“ aus.