Warstein. . Seit elf Jahren ist Christian Töppler schon für die DLRG tätig. Für ihn bedeutet das Ehrenamt Freizeit, Spaß und vor allem: Menschen helfen.
„Die DLRG war schon immer meine erste Wahl“, lacht Christian Töppler, erster Vorsitzender der DLRG Warstein. Vor knapp elf Jahren kam er mehr oder weniger auf Umwegen zu dem Verein. „Eigentlich wollte ich für die Polizei mein DLRG-Silber machen, weil ich das damals als Bewerbungsvoraussetzung brauchte“, erzählt der 29-Jährige.
Durch diesen Kurs wurde sein Interesse an den Lebensrettern geweckt, die seitdem von seiner langjährige Treue profitieren.
Während seinen elf Jahren als Ehrenamtler hat er bereits alle Positionen im Vorstand durchlaufen und ist nun Vorsitzender der Ortsgruppe. Durch verschiedene Weiterbildungen und Lehrgänge hat er sich Qualifikationen angeeignet, die es ermöglichen, dass er unter anderem als Wachleiter, Bootsführer, Sanitäter und Funker arbeiten kann. „Außerdem bilde ich die Jüngeren auch im Rettungsschwimmen und im Wasserrettungsdienst aus.“
Reaktionen seines Umfelds
Sein Umfeld reagiert ganz unterschiedlich auf sein Engagement: „Es gibt Leute, die honorieren das Ehrenamt wirklich sehr. Auf der anderen Seite gibt es aber auch einige, die sich fragen, wieso ich mir diese ganze Arbeit antue.“
286 Mitglieder bei der DLRG Warstein
Die DLRG Warstein wurde 1955 gegründet und zählt heute 286 Mitglieder aus den unterschiedlichsten Altersklassen.
Neben internen Ausflügen und Trainingseinheiten ist die DLRG auch Mitorganisator der jährlichen „Schools out Party“ im Allwetterbad.
Wenn die Mitglieder der DLRG zu Rettungsschwimmern ausgebildet wurden, werden sie im Allwetterbad im Wachdienst eingesetzt und sorgen für Sicherheit.
Durch seine Tätigkeit als Vorsitzender der Ortsgruppe hat er neben seinen Aufgaben als Ausbilder auch die ganze Verwaltung des Vereins zu stemmen. „Was für andere am Wochenende das Bierchen ist, ist für mich eben der Kurs“, lacht er. Hauptberuflich arbeitet Christian Töppler als Taxifahrer. Sein Job und sein Ehrenamt lassen sich sehr gut miteinander vereinbaren, da die meisten Veranstaltungen der DLRG am Wochenende tagsüber stattfinden.
„Wenn man den Kindern das Schwimmen beigebracht hat und sie stolz wie Oskar sind, haut mich das immer wieder aus den Socken. Vor allem wenn sie dann noch Jahre später auf einen zukommen und sagen: ‘Hey, du hast mir damals mein Abzeichen abgenommen’. Das macht einen wirklich stolz“, freut sich Töppler.
Seine Arbeit beschränkt sich jedoch nicht nur auf die Tätigkeit im Schwimmbad: „Es gibt auch immer wieder die Möglichkeit, an die Küste zu gehen und einen Wachdienst zu machen“, erzählt Töppler. Seit 2010 ist er als Küstenfahrer an der Nordsee tätig.
„Dort gibt es eine feste Einteilung, wie einen Wachleiter, einen Bootsführer, einen Rettungsschwimmer und einen Sanitäter, der seinen Aufgaben zugewiesen wird.“ Meistens beginnt der Tag mit einem gemeinsamen Frühstück, bevor es um 9 Uhr zur Wache geht. Dort werden die einzelnen Mitglieder ihren Wachtürmen und Aufgaben zugewiesen.
Erfahrungen an der Küstenwache
Die Erfahrungen, die er an der Nordsee macht, sind mit denen im Schwimmbad nicht zu vergleichen: „Dieses Jahr haben wir an der Küste zwei Leute herausgeholt. Das waren Kitesurfer, die bei Wind und Welle ins Wasser gehen.“ An diesem Tag habe es sehr starken Wind gegeben, den die Surfer offensichtlich unterschätzt hatten, woraufhin sie verunglückten, erzählt der 29-Jährige.
„Die Surfer waren zum Glück nicht in Lebensgefahr. Sie sind aber immer bemüht, nicht nur selbst aus dem Wasser zu kommen, sondern auch ihr ganzes Equipment mitzunehmen. Das war dann ein wenig umständlich“, erinnert er sich.
Ein weiterer Zwischenfall war eine Sandbankrettung. Dazu kann es kommen, wenn die Flut einsetzt und die Sandbänke mit Wasser volllaufen. „Zwei Erwachsene und ein Kind waren auf solch einer Bank und haben anscheinend nicht mitgekriegt, dass das Wasser gestiegen ist. Wir sind dann mit dem Boot herausgefahren, um ihnen zu raten zurückzukehren.“
Dass es in den Jahren, die er bereits bei der DLRG ist, nie dazu kam, dass er jemanden aus dem Wasser herausziehen musste, weil derjenige in Lebensgefahr war, freut ihn sehr: „Das ist für mich ein Zeichen, dass ich meine Arbeit gut mache, indem ich auch im Vorfeld über die Gefahren aufkläre.“
Eine Sache, auf die er ganz besonders stolz ist, ist der Zusammenhalt seiner Truppe: „Wir sind alle Teamplayer und kümmern uns gemeinsam um alles. Auch mit 80 Jahren werde ich an diese Zeit zurückdenken und sagen, dass das hier ein Verein ist, wo jeder anpackt und jeder seine Stärken einbringen kann.“
Ehrenamt geht immer weiter zurück
Dass das Ehrenamt immer weiter zurückgeht, bemerkt Christian Töppler auch bei der DLRG, den Grund dafür sieht er im Alltag: „Mit der Zeit wird das Ehrenamt weniger, weil zum einen die Bereitschaft etwas zu tun nachlässt und zum anderen, weil das Berufsleben und die Schule eine große Rolle spielen.“ Schüler haben länger Schule, so dass sie nicht immer die Zeit finden, an den Trainingseinheiten teilzunehmen.
Und auch, dass das Berufsleben sehr fordernd ist, weiß der Ehrenamtler. „Das Ehrenamt hat nicht mehr einen so großen Stellenwert wie noch vor 20 Jahren“, bedauert Christian Töppler.
Neben seiner Tätigkeit bei der DLRG ist er auch seit drei Jahren bei der Feuerwehr in Sichtigvor aktiv und bei den Übungen und Einsätzen dabei, um auch praktisch in der Lebensrettung aktiv zu sein. „Ich lebe das irgendwie. Mir macht es immer Spaß Menschen zu helfen. Deshalb ist es für mich keine Belastung, sondern meine Freizeit und mein Hobby“, lacht Christian Töppler.
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