Warstein. . Oberbrandinspektor und Vorsitzender des Warsteiner Stadtfeuerwehrverbands Christian Risse spricht über sein Engagement bei der Feuerwehr.

„Haben Sie schon einmal einem Menschen das Leben gerettet? Wissen Sie, was das für ein tolles Gefühl ist?“ Die Motivation von Brandoberinspektor Christian Risse, sich auch noch über 25 Jahre nach seinem Eintritt in die Freiwillige Feuerwehr Warstein zu engagieren, ist relativ schnell erklärt. Er will Menschen helfen.

Mit 19 Jahren nahm ihn ein Freund mit zu einer Waldbrandübung. Bis dahin fand er die Feuerwehr zwar interessant – ein Berufswunsch, wie ihn viele kleine Jungen haben, war sie aber nie. Die Übung machte ihm Spaß, die Kameraden waren nett – und so trat er in die Freiwillige Feuerwehr ein. Heute, mit 45 Jahren, ist er neben seiner Position als Brandoberinspektor zusätzlich Vorsitzender des Warsteiner Stadtfeuerwehrverbands. Zahlreiche Lehrgänge hat er über die Jahre gemacht – „das muss man aber nicht zwingend so machen, nicht jeder muss in einer leitenden Position sein.“

Zahlreiche Möglichkeiten

Es reiche auch die Grundausbildung, um sich an Einsätzen zu beteiligen – dazu gehören unter anderem Lehrgänge in Fahrzeug- und Gerätekunde, Recht und Gefahren an der Einsatzstelle, Brandbekämpfung und technische Hilfe sowie Erste Hilfe, Atemschutz und Sprechfunk. Mit Zusatzausbildungen können sich Feuerwehrleute weiter spezialisieren.

Verschiedenste Qualifikationen gebraucht

Wer sich für die Arbeit der Warsteiner Feuerwehr interessiert, kann „einfach mal mitkommen“, empfiehlt Risse. Es werden jederzeit Leute verschiedenster Qualifikationen gebraucht.

„Das ist das Schöne: die Möglichkeiten, sich in der Freiwilligen Feuerwehr zu engagieren, sind sehr breit gefächert“, sagt Risse. So gebe es die Weiterbildungsmöglichkeiten in den Bereichen technische Hilfe, Maschinistenausbildung, Absturzsicherung und ABC-Lehrgang, also der Umgang mit Gefahrenstoffen. Christian Risse hat das gesamte Paket, hat zusätzlich auch noch an den Führungslehrgängen teilgenommen. „Das liegt mir einfach und macht mir Spaß“, sagt der 45-Jährige, der beruflich Leiter von IT-Projekten ist.

Dass Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr nicht hauptberuflich auf der Wache sitzen und auf den nächsten Notruf warten ist etwas, dass nicht allen Bürgern bewusst ist, meint Risse. „Und wenn der Notruf kommt, kann man natürlich nicht immer sofort von der Arbeit abhauen.“ Dennoch seien die meisten Arbeitgeber der Warsteiner Feuerwehrleute verständnisvoll und ermöglichen es nach Möglichkeit, den Arbeitsplatz für einen Einsatz zu verlassen. „Bei der Brauerei steht sogar tagsüber ein Bulli bereit, damit die Kameraden, die dort arbeiten, schnell zu einem Einsatz fahren können.“

Hauptsächlich Verständnis

Auch Familien und Freunde müssen darauf eingestellt sein, dass der Melder jederzeit losgehen kann. „Es kann passieren, dass man sich auf einer Feier gerade nett unterhält und man zu einem Einsatz gerufen wird. Dann muss man natürlich los.“

Christian Risse (rechts) mit Kameraden beim Turmlauf.
Christian Risse (rechts) mit Kameraden beim Turmlauf. © WP

Von der Bevölkerung erfährt er hauptsächlich Verständnis. „Die Leute sind sehr dankbar, wenn man ihnen geholfen hat.Viele sind froh, dass es uns gibt.“ Das Gegenteil – Unverständnis – schlägt ihm hingegen vergleichsweise selten entgegen. „Als die B55 wegen eines Sturms gesperrt war, um die Autofahrer vor umfallenden Bäumen zu schützen, hat das keiner verstanden. Es wurde viel diskutiert“, erinnert sich Risse.

Und während Einsätze anstrengend sein können, körperlich sowie emotional, gibt es auch erheiternde Momente, an die sich Christian Risse gerne erinnert. „An Karneval wurden wir zum Beispiel zu einem Kaminbrand in Suttrop gerufen. Im Löschzug waren lauter verkleidete Kameraden, da waren unter anderem Clowns und Zitronen dabei und das war schon ein sehr lustiges Bild. Genau wie ein Weihnachten, als in der Christmette ein Kamerad nach dem anderen die Kirche verließ, um zu einem Einsatz zu fahren.“

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