Warstein. . Katharina Welz ist stellvertretende Ortsgruppenleiterin des Jugendrotkreuzes (JRK) Warstein. Über ihre Motivation und Erfahrungen im Ehrenamt.
„Mitgehangen, mitgefangen. Einmal mitgemacht, bleibt man dabei“, sagt Katharina Welz, stellvertretende Ortsgruppenleiterin des Jugendrotkreuzes (JRK) Warstein. Um sie herum laufen immer wieder Kinder, fragen sie nach Hinweisen für das „Chaosspiel“, mit dem sie sich an diesem Nachmittag in der DRK-Unterkunft die Zeit vertreiben.
Katharina Welz lacht, gibt den Kindern den ersehnten Tipp und wendet sich dann wieder dem Gespräch zu. Die Arbeit mit den Kindern ist es, die sie antreibt, sich ehrenamtlich im JRK zu engagieren. Damit aufzuhören steht nicht auf ihrem Plan.
Durch eine Freundin kam die 28-Jährige vor vier Jahren zum JRK. „Sie hat mich damals einfach mal mitgenommen und der erste Eindruck war sehr positiv“, erinnert sich Welz an ihre Anfänge beim JRK. Seit 2018 ist sie stellvertretende Ortsgruppenleiterin und kümmert sich in dieser Funktion hauptsächlich um die Organisation und Koordination der Gruppenstunden ,Ferienfreizeiten und Veranstaltungen, zusätzlich übernimmt sie Verwaltungsaufgaben. „Ordnung halten gehört auch dazu“, sagt Welz schmunzelnd.
Viel Abwechslung für die Kinder
Von ihrem Beruf als Industriekauffrau könnte ihre Tätigkeit beim JRK in ihren Augen nicht weiter entfernt sein. „Das ist ganz was anderes“, sagt sie. Dennoch ist die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen für sie kein Problem – im Gegenteil: „Das war von Anfang an relativ einfach.
Vor vier Jahren war ich ja noch 24 Jahre alt, also gar nicht so weit von den Jugendlichen entfernt. Ich habe mich daran erinnert, wie ich in dem Alter war. Ich war ja selber mal klein“, sagt Welz und lächelt erneut.
Neue Mitglieder immer willkommen
Die JRK-Teeniegruppe für Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren wird von Katharina Welz und Jennifer Böller geleitet. Die Gruppe trifft sich immer freitags von 18 bis 20 Uhr in der DRK-Unterkunft am Josefswäldchen 13. „Neue Mitglieder sind immer willkommen“, betont Welz. Jeder könne sich die Gruppenstunden unverbindlich anschauen.
Die JRK-Kidsgruppe wendet sich an alle Kinder im Grundschulalter. Gruppenleiter sind Susanne Hauk, Michael Breitkopf, Darius Kaczmarek und Simone Schrage. Die Gruppe trifft sich immer freitags in der Zeit von 16 bis 17.30 Uhr.
Die Gruppenstunden mit den Jugendlichen versucht sie – in Zusammenarbeit mit ihrem Team – so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten. „Wir kochen zusammen, besuchen gemeinsam das DRK-Seniorenheim Henry Dunant, basteln oder entspannen einfach auch mal nur. Manchmal entwerfen wir auch Spiele selbst“, erklärt Welz.
Selbstverständlich gehört zu den Gruppenstunden auch das, womit man das JRK in erster Linie in Verbindung bringt: Erste-Hilfe-Kurse und das Erlernen vom Anbringen von Pflastern, Verbänden sowie Schulungen. Doch es soll eben nicht nur wie in der Schule zugehen – „die Jugendlichen brauchen auch Abwechslung.“
Die Zeit, die Katharina Welz für ihre Arbeit beim JRK in ihrer Freizeit aufbringt, schwankt. „Das ist ganz unterschiedlich. Das kommt immer darauf an, was gerade ansteht. Klar geht da aber auch mal eine meiner Mittagspausen für drauf“, gibt sie zu bedenken.
Ihr Umfeld reagiert allerdings ausschließlich positiv auf ihr Engagement. „Alle unterstützen das komplett. Meine Nichten sind sogar hellauf begeistert“, sagt Welz.
Ohne die Unterstützung aus dem engsten Kreis würde es für sie auch nicht funktionieren, betont sie. Ob sie sich irgendwann aus der Arbeit mit Kindern zurückziehen will, wenn sie selbst Nachwuchs bekommt?
„Für mich ist eine Schwangerschaft keine Krankheit und ich habe einen Partner, der mich unterstützt. Bestimmt wird der Punkt kommen, an dem ich mir diese Frage stelle, aber im Moment ist noch kein Ende geplant.“ Dass das Ehrenamt immer weniger Zulauf erfährt, ist auch ihr bewusst.
„Wenn das Team gut funktioniert, ist man echt motiviert. Außerdem macht sich so ein Engagement auch immer gut im Lebenslauf“, sagt Welz zwinkernd. Doch der Hauptgrund für ihre Arbeit beim und für das JRK sind die Kinder. „Wenn man in strahlende Kinderaugen schauen kann, dann ist das immer schön und man bekommt auch oft ein ‘Danke’ zu hören“, sagt die 28-Jährige.
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