Suttrop. . Carsten Lehmann ist Mitglied im Löschzug Suttrop. Der 29-Jährige erzählt von seiner Arbeit und erklärt, wie wichtig die Freiwillige Feuerwehr ist.

Ein schrilles Piepen lässt Carsten Lehmann hochschrecken. Der Suttroper blickt in seine Tasche, sieht die kurze Meldung. „Mülltonnenbrand“, steht auf dem Display des kleinen Geräts, dass Lehmann immer dabei hat.

Er ist Feuerwehrmann im Löschzug Suttrop. „Da haben wir uns erstmal nichts Großes bei gedacht, so eine Mülltonne fängt ja schnell mal Feuer. Als wir dann aber ankamen, stand schon eine hohe Rauchsäule über dem Rossmann“, erzählt Lehmann aus seinen Erinnerungen.

Rossmann-Brand bleibt in Erinnerung

Der Brand in der Filiale der Drogeriekette vor knapp fünf Jahren ist vielen Warsteinern noch präsent, Lehmann war mit seinen Suttroper Kollegen einer der ersten vor Ort, bevor Unterstützung angefordert wurde. „Das war sicherlich ein Einsatz, den ich nicht so schnell vergessen werde. Alleine wegen der Größe des Brandes“, erklärt der 29-Jährige.

Lehmann ist zu diesem Zeitpunkt schon neun Jahre bei der Feuerwehr, mittlerweile sind es 15 Jahre. An seinen ersten Einsatz kann er sich noch genau erinnern. „Das war im Camperpark am Bayernstadl. Vorher ist einem natürlich etwas mulmig, aber ich hatte einen Truppenführer dabei, der erfahrener als ich war und mir sehr geholfen hat.“ Hilfe ist auch das, was Lehmann antreibt: „Mit meiner Tätigkeit kann ich Menschen retten, ihnen in brenzligen Situationen helfen. Das ist einer der Gründe, warum ich mich für die Feuerwehr entscheiden habe.“

Geschnuppert und dabei geblieben

Lehmanns Weg zur Feuerwehr ist ungewöhnlich. Im Gegensatz zu seinen Feuerwehrkollegen hat er keinen familiären Hintergrund, der ihm den Weg in das Feuerwehrhaus am Johannesplatz leitet. „Meine Freunde haben alle Verwandte in der Feuerwehr, ob Brüder oder Eltern. Ich bin damals einfach mal mitgegangen, weil meine Schulfreunde mich dazu ermutigt haben“, erzählt Lehmann.

Aus dem spontanen Besuch wird schnell ein größeres Engagement: „Ich habe meine Grundausbildung gemacht, bin mit 18 Jahren dann auch direkt in den Löschzug gewechselt. Später habe ich dann auch einen Truppenführerlehrgang gemacht, um mich weiter einbringen zu können“, sagt Lehmann. Im Moment ist er als Fahrzeug- und Gerätewart für die Instandhaltung vor Ort zuständig, kümmert sich mit weiteren Kollegen zudem um die Öffentlichkeitsarbeit des Stadtfeuerwehrverbands. „Das ist wichtig, denn die Bürger sollen auch mitbekommen, dass es uns gibt“, erklärt Lehmann.

Wie in vielen Bereichen, in denen ehrenamtlich gearbeitet wird, sorgen sich auch die heimischen Löschzüge um den Nachwuchs. Lehmann: „Bei uns geht es noch, wir haben eigentlich eine gute Jugendfeuerwehr. Aber natürlich ist das ein Problem, dem wir uns widmen. Viele kommen gar nicht erst zu uns und merken so gar nicht, dass ihnen das Spaß machen könnte. Wir machen die Erfahrung: Wenn jemand erstmal Luft schnuppert, dann bleibt er in der Regel bei uns.“

Treue zur Feuerwehr

Ähnlich ist es auch bei Lehmann gelaufen, der trotz seiner beruflichen Verpflichtungen der Feuerwehr treu bleibt: Er arbeitet als Servicetechniker in Olsberg, ist selten in Suttrop vor Ort. „Aber wenn etwas Größeres ist, dann komme ich auch von dort nach. Das ist auch für meinen Arbeitgeber kein Problem“, berichtet Lehmann.

Damit macht der 29-Jährige auf ein weiteres Problem aufmerksam: die Arbeit im Ort. „Es geht vielen so wie mir. Wir sind in unserem Heimatort in der Feuerwehr, aber beruflich woanders unterwegs. Dadurch müssen wir immer schauen, dass genügend Männer vor Ort verfügbar sind“, ergänzt Lehmann. Nachts steht er trotzdem immer auf, wenn eine Mülltonne brennt oder ein Schuppen in Flammen steht. „Natürlich ist das kein alltäglicher Schlafrhythmus, aber schlechter schlafe ich nicht, weil ich bei der Feuerwehr bin.“

Freiwillige Feuerwehr essenziell für Warstein

Eine Freiwillige Feuerwehr ist für in Zukunft essenziell: „Im Moment haben wir in fast allen Ortsteilen einen Löschzug, das ist klasse. So sind wir schnell vor Ort. Eine Berufsfeuerwehr, die das gesamte Stadtgebiet abdecken müsste, bräuchte in Einzelfällen wohl länger“, erklärt Lehmann.

Daher will er sich auch in Zukunft in Suttrop engagieren: „Das Ehrenamt ist wichtig, viele Dinge kommen in der Öffentlichkeit gar nicht an. Letztens waren wir zum Beispiel im Kindergarten und haben dort über die Gefahren von Feuer und Bränden gesprochen. Wir wollen auch dafür sorgen, dass die Menschen umsichtiger werden.“

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