Warstein. . Westfalenwind, das den Windpark im Arnsberger Wald bauen möchte, hat Berichte im Bezug auf einen Kauf des Klosters Mülheim dementiert.

Der Streit um den Windpark im Arnsberger Wald hat seinen nächsten Aufreger: Am Mittwoch ließ die FDP im Kreis Soest mit einer Pressemitteilung verlauten, dass die Windpark-Planer von Westfalenwind erwägen, das Kloster Mülheim zu kaufen.

Im Gegenzug solle die Stadt Warstein ihren Widerstand gegen den geplanten Windpark am Rennweg aufgeben. Die Planer widersprechen deutlich: „So ein Angebot hat es nie gegeben. Wir haben uns im Oktober mit dem Bürgermeister zusammengesetzt und mit ihm offen diskutiert, inwiefern auch die Stadt von dem Windpark profitieren kann. Dabei war auch das Kloster Mülheim Thema“, sagt Unternehmenssprecher Daniel Saage auf Anfrage der WESTFALENPOST.

Die Informationen, die die FDP Soest am Mittwoch verbreitete, seien vertrauliche Interna, die als nicht öffentlich behandelt werden sollten, so Bürgermeister Dr. Thomas Schöne.

Er wollte daher auch keine weitere Stellungnahme zu der Sachlage abgeben, um seiner Verpflichtung gegenüber der Vertraulichkeit nachzukommen. Daniel Saage weist nochmal auf die nicht verbindliche Diskussion mit dem Bürgermeister hin: „Wir haben nur mögliche Akzeptanzmaßnahmen diskutiert, da war das Kloster eine von mehreren Optionen.“

Bauanträge für Anlagen beim Kreis gestellt

  • Die Investoren für den geplanten Windpark am Rennweg haben Anfang August die entsprechenden Bauanträge eingereicht.
  • Das Genehmigungsverfahren ist damit in Gang gesetzt, allerdings könnten Klagen gegen das Bauvorhaben folgen.

Verweis auf andere Kommunen

„Akzeptanzmaßnahmen“, wie sie Saage bezeichnet, hat Westfalenwind auch in anderen Kommunen, die von Windparks des Unternehmens betroffen sind, durchgeführt. „Das geht von günstigeren Strompreisen bis hin zu Stiftungen, die wir für ehrenamtliche Arbeit vor Ort einrichten. Das ist allerdings von Kommune zu Kommune unterschiedlich“, erklärt Daniel Saage.

Sollte es zum Bau des Windparks kommen, wäre Westfalenwind zudem verpflichtet, rund 100.000 Euro an Ersatzgeld pro Windkraftanlage an die Untere Naturschutzbehörde des Kreises Soest zu zahlen. „Diese Summe könnte auch in die Verschönerung des Stadtbilds fließen“, erklärt Saage. Trotz des Gegenwinds seitens der Bürger und der Politik hält Westfalenwind aber am Projekt fest: „Wir glauben nicht, dass die Mehrheit der Bürger gegen die Windkraft ist, das belegen aktuelle Umfragen. Und die Aufregung wäre sicherlich nicht so groß, wenn wir eine ähnliche Summe in ein Gewerbegebiet investieren würden.“

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Zu einem möglichen Kauf des Klosters Mülheim will sich der Unternehmenssprecher am Freitag aber nicht weiter äußern. Die Zwangsversteigerung findet am kommenden Freitag, 23. November, statt. „Wir werden uns in dieser Hinsicht bedeckt halten und uns im Vorfeld der Versteigerung nicht weiter äußern. Die rechtliche Lage im Bezug auf das Kloster ist ja enorm schwierig“, ergänzt Daniel Saage.

Fokus auf Rechtssicherheit

Hubert Struchholz, Vorsitzender der Initiative „Kein Windpark im Arnsberger Wald“ hält sich mit Äußerungen im Bezug auf das vermeintliche Angebot der Windpark-Planer zurück. „Es gibt keine offizielle Version zu einem Angebot. Wenn dem so wäre, würde es die Handschrift von Westfalenwind tragen und ich glaube nicht, dass dahinter der Wunsch zum Kauf stehen würde“, sagt Struchholz.

Jedoch würde sich die Bürgerinitiative nicht weiter damit beschäftigen und darauf einlassen: „Das ist für uns ein Nebenkriegsschauplatz. Wir konzentrieren uns weiter auf unsere Arbeit: den Arnsberger Wald vor den Windanlagen zu schützen.“

Dies solle von Seiten der Bürgerinitiative über die Schiene der Rechtssicherheit laufen. Derzeit arbeiten die Mitglieder akribisch an der Ausarbeitung der Einwendungen und sind im Gespräch mit verschiedenen Fachleuten und einem Rechtsbeistand.

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