Warstein. . Technischer Leiter des Warsteiner Krankenhauses muss keine Uniform tragen. Was seine Aufgaben sind und was seine Arbeit besonders macht.

Kariertes Hemd, Jeanshose – an den meisten Arbeitsplätzen würde Thorsten Menke mit seinem Outfit nicht weiter auffallen. Am Krankenhaus „Maria Hilf“ schon. Denn als einer von nur ganz wenigen Mitarbeitern muss er als technischer Leiter keine weiße Uniform tragen. „Da geht es um sämtliche Dinge, die sich ums Gebäude drehen“, sagt er, „langweilig wird’s nicht.“

Der Elektrotechnikermeister kümmert sich darum, dass die Lüftung selbst an den heißesten Sommertagen einigermaßen reibungslos läuft, verwaltet die ziemlich umfangreiche Schlüsselverteilung und koordiniert seine vier Mitarbeiter, wenn es um kleinere Reparaturen im Krankenhaus oder auch im Medizinischen Versorgungszentrum Anröchte geht. „Da laufen die alltäglichen Probleme an, die oft auf dem kleinen Dienstweg erledigt werden können“, erklärt er.

Gute Stimmung in der Abteilung

Manchmal ist der Dienstweg so kurz, dass auch der Chef selbst noch den Hammer schwingt. „Blaumann und Arbeitsschuhe stehen immer im Spint“, sieht sich der Bad Wünnenberger als Teil des Teams. „Wir haben aber auch einfach eine gute Stimmung in der Abteilung.“

Doch als technischer Leiter gehören in erster Linie Abstimmungen mit anderen Berufsgruppen zu seinem Aufgabenfeld – ob wie dieser Tage der Hubschrauberplatz erneuert wird oder wie zuletzt der OP-Trakt einen Anbau erhält.

Weiterentwicklung des Gebäudes

Dass sich am „Maria Hilf“ so viel tut war für Thorsten Menke vor drei Jahren mitentscheidend für den Wechsel von der Reha-Klinik in seiner Heimatstadt Bad Wünnenberg nach Warstein. „Da hatte man eine Klinik, die stand da so schon seit Jahren“, sei es vor allem um Instandsetzung gegangen. „Hier geht es um die Weiterentwicklung des Gebäudes“, reizt ihn die Aufgabe.

Anregungen aus anderen Krankenhäusern

Seit Thorsten Menke im „Maria Hilf“ arbeitet, geht er mit geschultem Blick auch durch andere Krankenhäuser.

„Ich schaue mir dann schon mal an, wie der Fußboden verlegt ist oder wie die Halterung für die Desinfektionsmittelspender gebaut ist“, erzählt er. „Vielleicht findet man etwas, das man auch auf Warstein übertragen kann.“

Dass mit dem Aufstieg vom Stellvertreter in Bad Wünnenberg zum Technischen Leiter in Warstein mehr Verantwortung hinzukam, bot dem gelernten Elektrotechniker zudem auch persönliches Entwicklungspotenzial.

Wenn etwa der OP-Trakt vergrößert werden soll, sitzt Thorsten Menke schon früh mit Chefärzten, OP-Leitung und Krankenhaus-Geschäftsführung zusammen, bespricht deren Wünsche, analysiert das Platzangebot und den Kostenrahmen. „Wir arbeiten eng mit Ärzten und dem Pflegepersonal zusammen, damit wir das bestmögliche Ergebnis erreichen“, erklärt er, „das bekommt man als Einzelkämpfer nicht hin.“

Externe Unterstützung

Nach der ersten Abstimmung beauftragt Thorsten Menke einen Architekten, der erste Entwürfe erstellt, die dann wieder in der Leiterrunde besprochen werden. „Oft gehen Wunsch und Wirklichkeit dann ein bisschen auseinander und wir müssen Kompromisse suchen“, weiß der Technische Leiter aus Erfahrung. Auch externe Hygieniker müssen die Pläne überprüfen, bevor die Bauanträge zu den Behörden gehen.

Für Techniker sind Krankenhäuser besondere Arbeitsorte. In viele Gesetze musste sich der Bad Wünnenberger einlesen, als er 2007 erstmals eine Stelle in einer Klinik antrat. „Vorher hatte ich nur mal Kontakt zu einem Krankenhaus, als ich mir beim Fußball das Knie verletzt habe.“

Kleiderordnung nach Hygienevorschriften

In Warstein holt er sich auch weiterhin externe Unterstützung von Medizintechnikern, wenn es um die Anschaffung bestimmter medizinischer Produkte geht. „Aber es geht auch um Prüf- und Wartungspflichten, die vorgeschrieben sind und die wir im Auge behalten müssen.“

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Das gilt auch für die Geräte im OP-Trakt. Steht dort eine Wartung an, schlüpft Thorsten Menke aus kariertem Hemd und Jeanshose in die grüne OP-Kleidung. Das erfordern die Hygiene-Vorschriften. An jedem anderen Arbeitsplatz würde er damit wohl auffallen. Am Krankenhaus „Maria Hilf“ nicht.

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