Warstein. . Neue WLE-Lok wird ab Anfang Oktober eingesetzt. Was die Lok wesentlich effizienter und leiser macht und was sie kostet.

Effizienter und – was viele Anlieger besonders freuen dürfte – auch deutlich leiser wird die neue Lokomotive der Westfälischen Landes-Eisenbahn (WLE), die ab Anfang Oktober auf der Strecke zwischen Warstein und Beckum eingesetzt wird. 2,5 bis 3 Millionen Euro wird die neue Antriebsmaschine für die Stein- und Bierzüge kosten. Bei der Rohbauabnahme nahm Johann Ubben, Eisenbahn-Bereichsleiter der WLE, die neue Lok beim Hersteller in Kiel bereits in Augenschein.

Neu ist die Antriebsform: Die Lokomotive wird diesel-elektrisch betrieben. „Ein Dieselmotor treibt dabei einen Generator an, der den Zug dann zum Rollen bringt“, erklärt Johann Ubben im Gespräch mit der WESTFALENPOST.

Gegenüber dem diesel-hydraulischen Modell, das bislang auf den WLE-Gleisen unterwegs ist, biete der neue Antrieb viele Vorteile. So müsse keine Wärme mehr abgeführt werden, so dass die Effizienz der Maschinen steigt, erläutert der Eisenbahner. Außerdem ermögliche der zwischengeschaltete Generator eine wesentlich bessere Motorsteuerung. „Der Diesel kann damit die ganze Zeit über im optimalen Drehzahlbereich laufen“, sagt Johann Ubben. „Selbst an Steigungen hat der Motor nicht dieses Aufheulen.“

Deutlich niedrigere Betriebskosten

Auch die Kosten für den Betrieb seien deutlich niedriger. Weil kein Getriebe, das sonst besonders sanierungsbedürftig ist, mehr benötigt wird, dürften die Instandhaltungskosten um rund 20 Prozent sinken. Einen Rückgang um 15 bis 20 Prozent erwartet die WLE auch beim Verbrauch. Dafür sind im Gegenzug die Anschaffungskosten höher.

Investitionen dank Fördermitteln

Die neue Lokomotive ist nicht die einzige Großinvestition der WLE, von der Warstein profitiert.

Wie bereits berichtet werden in der zweiten Septemberhälfte außerdem die Gleise nördlich von Belecke auf einer Länge von mehr als einem Kilometer erneuert.

Um die Maßnahmen zu finanzieren, erhält das Eisenbahnunternehmen Fördermittel von Land und Bund, zuletzt überreichte Landesverkehrsminister Hendrik Wüst einen Förderbescheid über 480 000 Euro.

Besonders in der Kritik stehen bei den älteren Modellen auch die Bremsen. „Unsere Lokomotiven verfügen grundsätzlich noch über eine sehr alte Technik“, räumt Johann Ubben ein, „da stand es noch nicht so im Fokus, nicht-quietschende Bremsen einzubauen.“ Nach den inzwischen gültigen Vorgaben zur Lärmregulierung habe sich das verändert. Die Bremse der neuen Lok sei deutlich leiser.

Insbesondere Anwohner des Warsteiner Ostens und der Altstadt hatten sich zuletzt über die quietschenden Bremsen der Güterzüge beschwert. Beim Anhalten auf dem Rissegelände – dort muss der Lokführer stoppen, um ein Signal für die Schrankenanlage an der Franz-Hegemann-Straße einzuschalten – ergebe sich regelmäßig eine Lärmbelästigung, beklagten sie sich.

Insgesamt verfügt die WLE über einen Fuhrpark mit 21 Lokomotiven, von denen vier große Antriebswagen auf der Strecke durch Warstein eingesetzt werden. Die neue Lok ersetzt eine dieser großen Maschinen. „Sie wird aber verstärkt eingesetzt, so dass sie mehr als jede vierte Fahrt machen wird“, verspricht Johann Ubben. „Die Anwohner werden ganz sicher merken, ob die neue oder eine ältere Lokomotive fährt.“

Endausrüstung in Lippstadt

Die technische Abnahme am Werk ist für den 24. September geplant, anschließend bleiben dem Hersteller drei Tage für Nacharbeiten. Am Freitag, 28. September, wird die WLE die Lok übernehmen und von Kiel nach Lippstadt überführen. „Dahin kommt sie zur Endausrüstung“, kündigt der zuständige Bereichsleiter an, „so dass sie eine Woche später dann zum ersten Mal eingesetzt werden kann.“

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