Hirschberg. . Hirschberger Teilstück der Sauerland-Rundfahrt gilt als einer der härtesten Berganstiege in Europa. Fast 1000 Radsportfans verfolgen das Rennen.

Trillernde Pfeifen und frenetischer Beifall übertönen die verbalen, lautstarken Anfeuerungen der Zuschauer. Der Lärmpegel an der „Hirschberger Wand“ ist enorm. Ein Hauch der Stimmung von „Alpe d’Huez“ – dem berühmt-berüchtigten Berganstieg bei der Tour de France – ist in der beschaulichen Bergstadt zu spüren.

Hirschberger investieren halbes Jahr in Organisation

Die Durchfahrt der Radprofis durch Hirschberg hat der Organisatorenriege um Ortsvorsteher Franz Linneboden eine gut sechsmonatige Vorbereitungszeit abverlangt.

Wegen der erweiterten Streckenführung bis zur Ortsgrenze Warstein waren gut 90 ehrenamtliche Helfer im Einsatz.

Der steilste Straßenabschnitt Hirschbergs, mit einer Steigung von 35,5 Prozent an der exponiertesten Stelle, wird an diesem Sonntag zum Mekka für fast 1000 Radsportfans aus der Region rund um Warstein und zum gefürchtetsten Bergetappenabschnitt für die über 160 Radsportprofis der diesjährigen Sauerland-Rundfahrt.

Straße eigens neu asphaltiert

„Das hier ist eine der steilsten und härtesten Berganstiege in Europa“, verkündet Moderator Philipp Stallmeister über sein Mikrofon – kurz bevor die ersten Fahrzeuge der Rennleitung die eigens für das Rennevent zuvor neu asphaltierte, schmale Steilstraße passieren und nur wenige Minuten darauf die erste „Traube“ an Bundesliga-Radsportprofis zu sehen ist.

Die zuvor am Neheimer Marktplatz gestarteten Radfahrer haben die Hirschberger Wand erreicht. Im heruntergeschalteten Gang treten die Athleten nun voll in die Pedale und preschen auf ihren leichtgewichtigen Rennrädern im Wahnsinnstempo den Berganstieg hinauf.

Hunderte Zuschauer

Thomas Schöne und Ehefrau Yvonne heizen mit Tröte und Pfeife ein.
Thomas Schöne und Ehefrau Yvonne heizen mit Tröte und Pfeife ein. © Georg Giannakis

Zahlreiche Hirschberger Bürger, aber auch viele hunderte große und kleine Radsportinteressierte aus dem ganzen Stadtgebiet sind an die „Wand“ gepilgert und wollen einmal mehr Zeitzeuge der besonderen sportlichen Leistung der Fahrer und der Atmosphäre am Ort des Geschehens werden.

Auch Bürgermeister Thomas Schöne und seine Ehefrau sind mit dabei und verfolgen wie elektrisiert die beiden rasanten Vorbeifahrten. Während Gattin Yvonne den Athleten mittels einer Trillerpfeife gehörig einheizt, hat sich Warsteins erster Bürger eine kleine Tröte in den Mund gesteckt und gibt auf ihr sein Bestes.

Radsporttourismus

Thomas Schöne erlebt erstmals den Wettstreit an der Hirschberger Wand und ist völlig begeistert von dem Event in der 1700-Seelen-Gemeinde. „Es ist das sportlich anspruchsvollste Highlight in unserem Stadtgebiet. So eine Aktion hilft, unsere Region noch bekannter für den Radsporttourismus zu machen“, zollt das Stadtoberhaupt der Veranstaltung großen Respekt.

Treten gehörig in die Pedale: Keine Minute benötigen die Radprofis für die Bewältigung des steilen Streckenabschnitts im Bergdorf.
Treten gehörig in die Pedale: Keine Minute benötigen die Radprofis für die Bewältigung des steilen Streckenabschnitts im Bergdorf. © Georg Giannakis

Hirschbergs Ortsvorsteher, Franz Linneboden, und seine Mitstreiter aus der Organisatorenriege haben nach der Premiere im Vorjahr, wieder einmal Großes geleistet und viel Zeit in die Planung und Durchführung des Events sowie in die gastronomische Bewirtung der Gäste investiert.

Imagegewinn für die Bergstadt

„Das ist ein riesen Imagegewinn für Hirschberg und für die Region Warstein. Mit Schützenfest allein ziehst du keinen Hering mehr vom Teller“, bekräftigt Linneboden und signalisiert an Renndirektor Jörg Schärf seine Bereitschaft, Hirschberg als festen Bestandteil der Sauerland-Rundfahrt zu etablieren.

Auch elf heimische Hobby-Radsportler probierten sich im Vorfeld in einem kleinem Belustigungs-Wettbewerb an der Hirschberger Wand aus. Hier siegte Amateur-Radsportler Achim Scholz aus Warstein.

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