Warstein. . Rasen muss gesprengt und Pools befüllt werden. Die Hitze treibt auch in Warstein den Wasserverbrauch in die Höhe. Ob das Wasser jetzt knapp wird.
Hohe Temperaturen bringen vor allem auch eines mit sich: Einen erhöhten Wasserverbrauch. Man hat mehr Durst, will sich öfter abkühlen, die Pflanzen brauchen mehr Wasser und die Kinder wollen gern im Planschbecken planschen. Daher ist auch in Warstein der Wasserverbrauch deutlich in die Höhe gegangen.
„Das liegt ganz normal mit der Trockenheit zusammen. Man sieht das ja auch in den Baumärkten: Pumpen, Pools und Planschbecken sind überall vergriffen“, sagt Matthias Seipel, Betriebsleiter der Stadtwerke Warstein. „Die Warsteiner verbrauchen merkbar mehr Wasser“, fügt er hinzu. Insgesamt sei das ein derzeitiger Mehrverbrauch von 30 Prozent.
„Die Menschen wässern ihre Büsche und Bäume und sprengen ihre Rasen, auch nachts. Pools werden auch befüllt.“ Ein Problem stelle dies jedoch nicht dar: „Die Trinkwasserversorgung ist gesichert.“ Dennoch plädiert Seipel für einen achtsamen Umgang mit dem Wasser.
Plädoyer für sorgfältigen Umgang
„Wir bitten darum, dass man mit dem kostbaren Gut sorgfältig umgeht“, sagt der Betriebsleiter. Gerade ältere Bäume seien Trockenperioden gewohnt, bei Jungpflanzen mache ein regelmäßiges Gießen hingegen Sinn. „Auch, wenn man merkt, dass es keinen Zweck mehr hat, sollte man mit dem Gießen aufhören und im neuen Jahr dann neu anpflanzen“, rät Seipel.
Besonders das nächtliche Rasensprengen sei ein Faktor, der den Verbrauch in die Höhe treibe. „Das ist ja auch nicht verkehrt, denn dann ist es weniger warm und es macht Sinn, den Rasen zu wässern“, sagt Seipel. Doch dadurch, dass der Sprenger abends angestellt werde und dann die ganze Nacht lang sprengt, werde sehr viel Wasser verbraucht.
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Normalerweise liegt der tägliche Wasserverbrauch bei etwa 120 Litern pro Kopf. „Derzeit sind es wahrscheinlich um die 150 Liter“, schätzt Seipel. Das höre sich vielleicht erst einmal nicht nach besonders viel an, jedoch könne man die Differenz in vier Gießkannen abfüllen. „Und bei einem Vier-Personen-Haushalt wären das dann schon 16 Gießkannen.“ Dies sei auch die Menge, die derzeit in etwa täglich in den Gärten verbraucht werde.
Auch im Vergleich zu den vergangenen Sommern sei der Verbrauch hoch. „So extrem wie in diesem Jahr war es vielleicht 2003 und 2006. Derzeit gehen wir davon aus, dass das eine Hitzeperiode ist, die alle zehn Jahre einmal vorkommt. Ich hoffe, dass es kein Jahrhundertsommer wird“, sagt Seipel.
Dass es in Warstein jemals eine Wasserknappheit geben könnte, sei jedoch nicht absehbar. „Wir schauen gerade zurück, wann das letzte Mal eine ähnliche Trockenheit in Warstein war, da müssen wir uns schon die neunziger Jahre vornehmen. Aber Wasserknappheit ist auch da nie ein Problem gewesen“, betont Seipel.
Teiche und Bäche versorgen Wild
Doch nicht nur wir Menschen, auch die Tiere benötigen Wasser. Muss man sich bei den derzeitigen Temperaturen um Rehe und Wildschweine im Wald Sorgen machen? „Es ist im Moment so, dass die Tiere noch genug finden. In den Bächen ist noch ausreichend Wasser“, sagt Förster Henning Harth und fügt hinzu: „Die schaffen das auch ohne unsere Hilfe.“
Extra bereitgestellt werde Wasser für die Wildtiere vom Forstamt daher nicht. Es sei auch nicht damit zu rechnen, dass der Fall eintritt, dass die Tiere gar nichts mehr finden und dann Probleme bekommen. „Die Teiche und Bäche führen noch genügend Wasser“, betont Harth.
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