Warstein. . Das Ziel ist es drei Mahlzeiten für zwei Personen zusammenzustellen. Ein Blick zu den internationalen Lebensmittel lohnt sich im Supermarkt.

Vegan ist teuer, Vegan ist kompliziert und zeitaufwendig, Vegan bedeutet Ersatzprodukte, Vegan geht nur in Großstädten und Läden mit speziellen und außerirdisch anmutenden Angeboten. Dies sind nur ein paar der landläufigen Meinungen, die über den veganen Lebensstil immer wieder zu hören sind. Aber ist das wirklich so? Haben Veganer in kleinen, ländlichen Städten wie Warstein das Nachsehen? Die WESTFALENPOST hat den Test gemacht.

Mit diesen Witzen müssen sich Veganer herumärgern

Übersetzung

Veganer ist ein indianisches Wort und bedeutet "Zu dumm zum Jagen".

Kirche

Veganer beim Abendmahl: "Für mich bitte ein Stück Dornenkrone."

Leibesfülle

Es gibt keine dicken Veganer - nur pflanzliche Fette.

Vermehrung 1

Veganer kriegen keine Kinder, sondern Sprösslinge.

Vermehrung 2

Veganer vermehren sich nicht, sie pflanzen sich fort.

Sendungsbewusst

Woran erkennt man einen Veganer? Er wird es einem sagen.

Demo

Wie nennt man eine Gruppe Veganer? Gemüseauflauf.

Geruch

Veganer gehen gerne barfuß, damit sie keine Käsefüße bekommen.

Artenschutz

Veganer sollten keine Pilze essen - da leben Schlümpfe drin.

Reflexe

Wenn der Dönermann das Fleisch vom Spieß schneidet, läuft mir das Wasser im Mund zusammen. Ist das bei Veganern beim Rasenmähen auch so?

Praktische Frage

Wenn Veganer kein Ei essen - wie panieren die dann ihr Schnitzel?

Ausschlusskriterium

Veganer essen keine Hühner - weil da Ei drin ist.

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Drei herkömmliche Läden in Sichtigvor, Belecke und Suttrop sind das Ziel. Dabei sollen gewöhnliche Nahrungsmittel im Einkaufswagen landen, auf klassische Ersatzprodukte wie Aufstrich à la Leberwurst und Tofu-Wiener wird dabei bewusst weitestgehend verzichtet. Auf dem Warenförderband sollen pro Geschäft am Ende Produkte zur Kasse transportiert werden, die ein Frühstück, ein Mittagessen und auch ein Abendessen ergeben. Und das für jeweils zwei Personen. Zusätzlich sollte ein Snack für die Zwischenzeit und eine Süßigkeit dabei sein. Außerdem ist der Einkauf spontan: Auf eine Planung der Mahlzeiten vorab wird komplett verzichtet.

Erster Laden – Sichtigvor

Das Frühstück steht hier schnell. Aufbackbrötchen wandern als erstes in den Einkaufswagen. Die Zutatenliste ist schnell gelesen, alles ist pflanzlich und darf mit. Als Belag kommt eine Tomate zum Aufschneiden, salzen und pfeffern mit, sowie eine Heidelbeer-Marmelade. Marmeladen sind für gewöhnlich von Haus aus vegan, bestehen sie doch meist aus Frucht, Zucker und dem Geliermittel Pektin.

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Auch das Mittagessen ist im Discounter schnell gefunden: Dort gibt es Tiefkühlpizzen, sogar in zweierlei Variation und bereits auf dem Karton als vegan deklariert – sie kosten auch nicht mehr als normale Pizzen. Statt Käse sind sie mit einer Kräutercreme garniert. Der Rest gleicht einer normalen Pizza mit Gemüse. Als Nachtisch gibt es hier Rote Grütze – ähnliches Spiel wie bei der Marmelade, auch hier ist vor allem nur Frucht, Zucker und Pektin drin. Zum Abendessen soll es einen gehaltvollen Salat geben – Zutaten sind Eisbergsalat, Avocado, Tomaten, Paprika und Champignons. Als Snack für zwischendurch darf ein Päckchen Mini-Gurken mit, als Süßigkeit mit Haselnusscreme gefüllte Waffeln. Alles in allem werden für diesen Einkauf 14,94 Euro fällig, also 7,50 Euro pro Person – wobei einige der Produkte nach einem Tag noch nicht aufgebraucht sind.

Zweiter Laden – Suttrop

Hier fällt das vegane Einkaufen am leichtesten, denn die Auswahl ist vergleichsweise groß. Zum Frühstück gibt es Sandwichbrot mit Aufstrichen wie Hummus, Bruschetta-Art und einer dunklen Schokocreme. Einige dieser Produkte sind schon als vegan deklariert, so dass ein Blick auf die Zutatenliste überflüssig wird. Dazu ein kleiner Sojaquark mit Mangosoße und ein Glas Blutorangensaft.Das Mittagessen wird einfach: Chinesische Mie-Nudeln (die Variante ohne Ei) mit Asia-Gemüse im Glas (Mungbohnenkeimlinge, Karotten, Paprika, Bambusscheiben, Mu-Err-Pilze, Mais, Karotten), gewürfeltem Räuchertofu und Erdnussmus als Soße. Das Abendessen besteht aus gekochtem Buchweizen (gefunden in der internationalen Abteilung bei den russischen Nahrungsmitteln) mit einer Gemüsepfanne (frisches Gemüse: junger Blattspinat, Brokkoli, Aubergine, Zucchini). Als Snack gibt es Erdnussflips und vegane helle Schokolade. Die Kosten für diesen Einkauf belaufen sich auf 29,19 Euro – 14,56 Euro Person. Auch hier sind einige Produkte im Normalfall nicht nach einem Tag aufgebraucht.

Dritter Laden – Belecke

Hier ist die Auswahl am kleinsten, doch auch hier findet sich schnell etwas für jede Mahlzeit. Das Frühstück besteht aus Porridge, also Haferbrei (Haferflocken mit Kokosmilch aufgekocht), der mit Agavendicksaft gesüßt wird. Für die Extraportion Omega 3 werden noch ein paar geschrotete Leinsamen darüber gestreut – genauso effektiv und gesund wie Chia-Samen, aber weniger glamourös. Auf den Porridge kommt noch eine aufgeschnittene Banane und ein Nektarine. Das Mittagessen ist wieder schnell und einfach: Salzkartoffeln mit Spinat – den gibt es auch mit veganem „Blubb“ in der Tiefkühltruhe. Das Abendessen ist eine klassische Brotzeit: Mehrkornbrot mit Aufstrichen a la Rucola/Tomate und „Mexico“. Als Süßigkeit können Hafertaler in den Einkaufswagen wandern. Preis: 20,43 Euro, also 10,22 Euro pro Person. Auch hier gilt: nicht alles wird an einem Tag verbraucht.

Fazit

Vegan geht durchaus auch in einer kleinen, ländlichen Stadt wie Warstein ohne Probleme. Keiner der Einkäufe dauerte länger als 20 Minuten, es ist nicht teuerer als ein normaler Einkauf und man braucht keine speziellen, schwer erhältlichen Produkte, um vegan zu kochen und abwechslungsreich zu essen.