Belecke. . An 3 der 13 Bahnübergänge kann auf Ton verzichtet werden. Die SPD will das Thema weiter verfolgen. Sie streben einen statt drei Übergänge an.
Die Anwohner an der Lanfer müssen wohl weiter mit einem regelmäßigen Pfeifton der vorbeifahrenden Lokomotiven leben. Nur geringfügige Erleichterungen erbrachten Gespräche zwischen der Stadt, Anliegern und der Westfälischen Landes-Eisenbahn (WLE) nach einem gemeinsamen Antrag des SPD-Ortsvereins Belecke und des zuständigen Kreistagsabgeordneten Erwin Koch.
„Auf die ungesicherten Bahnübergänge kann nicht verzichtet werden“, stellte Ordnungsamtsleiterin Roswitha Wrede in der letzten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses klar.
Allerdings müsse künftig vielleicht nicht mehr an jedem Übergang gepfiffen werden, ergaben die Gespräche zur Lärmreduzierung immerhin kleine Fortschritte. „Wo es ausreichend große Sichtflächen gibt, könnte auf ein Pfeifen verzichtet werden“, erklärte Roswitha Wrede weiter. „Das liegt in der Verantwortung der Lokführer.“
Nicht mehr erforderlich seien die Pfeifsignale an den beiden Einfahrten auf Höhe der Einmündungen Heinrich-Kamp-Straße und Beukenbergstraße. Auf den Signalton verzichten könnten die Lokführer künftig zudem an der Hauseinfahrt gegenüber vom Rütherplatz – zumindest bei ausreichendem Freischnitt.
Der Eigentümer sei damit einverstanden, erklärt die Stadt – aber nur, wenn der Betriebshof oder die WLE den Rückschnitt der Bepflanzung übernehmen. Eine Vereinbarung zwischen Grundstückseigentümer und WLE stehe noch aus.
Einen Teilerfolg sieht Erwin Koch in den Maßnahmen, denn Beschwerden über das Pfeifen seien nicht nur von Lanfer-Anliegern, sondern teilweise sogar aus der Altstadt gekommen. Aber er bemängelt: „Was mir fehlt, ist eine Information dazu, dass man aus drei Bahnüberängen irgendwo einen machen kann“, wünscht er sich eine Bündelung der Grundstückszufahrten. „Darüber sind auch Gespräche geführt worden“, versicherte Sabine Leitner, Fachbereichsleiterin Bauen und Wohnen in der Ausschusssitzung – allerdings ohne Erfolg.
Erleichterung nach Werkstatt-Wegzug
Nachträglich lieferte die Stadt jetzt eine Auflistung mit dem Ergebnis der Prüfungen für jeden einzelnen Übergang. Demnach wurde vor allem bei den Grundstückszufahrten auf Höhe der Silbkestraße über eine Bündelung nachgedacht. Doch zum einen hätten sich die Anlieger skeptisch gezeigt, zum anderen sei die Situation entschärft, seitdem die Autowerkstatt, die dort über viele Jahre ansässig war, nach Warstein umgezogen ist.
„Die Zufahrt war wegen der hohen Frequenz ein Gefahrenbringer“, erklärte Sabine Leitner und warf die Frage auf, ob die Stadt dort – mit Blick auf die Kosten – nun noch einen neuen, kaum genutzten Bahnübergang bauen solle. „Frühere Überlegungen zur Zusammenlegung sind zurückgestellt“, heißt es in der Auflistung der Stadt.
„Ich werde das Thema nicht aufgeben“, betont Erwin Koch. Im Auge hat er vor allem den einzigen ungesicherten Bahnübergang, der öffentlich gewidmet ist, auf Höhe der früheren Siepmann-Lehrwerkstatt. Der an der Lanfer ansässige Autohändler habe sein Grundstück über diesen Übergang zu erschließen, verlangt der SPD-Politiker, dass einmal gemachte Auflagen auch umgesetzt werden. „Da muss die Stadt hinterher sein.“
Doch in der Verwaltung werde dem Thema keine ausreichende Beachtung geschenkt, beklagt er. „Man hat das Gefühl, dass sich niemand so richtig zuständig fühlt. Dabei ist die Belästigung der Bürger – nicht nur durch das Pfeifen – enorm.“
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