Warstein. . Die Erwartungen der Bräute haben sich mit der Zeit gewandelt. Die Prinzessinnen-Hochzeit macht langsam Platz für standesamtliche Trauungen.

Der Stoff schmiegt sich leicht an die Haut von Stefanie Ponto. Sie dreht sich langsam um und schaut in den Spiegel. Es ist das erste mal, dass sie sich in einem Brautkleid sieht – eine Prinzessinen-Robe mit Schleppe, Spitzenverzierungen und Glitzer-Elementen. Der Schleier umrahmt ihr Gesicht, ein kleines Armband und eine Kette machen den Look perfekt. „Ich fühle mich wie eine Prinzessin“, sagt Stefanie Ponto begeistert. „Es ist ein aufregendes Gefühl, sich vorzustellen, dass man irgendwann so vor dem Altar steht.“

Denn für die Hochzeitsserie der WESTFALENPOST hat sich die 30-jährige Hirschbergerin auf die Suche nach einem Brautkleid gemacht und sich mit dem Thema Brautmode beschäftigt – bei Goesmann Braut- und Festmoden.

Die Bräute

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Die meisten Bräute kaufen ihre Kleider gut ein halbes Jahr vorher, weiß Andreas Goesmann, der Inhaber des Geschäfts. „Das ist wichtig, es müssen meist noch Änderungen vorgenommen und die richtige Größe bestellt werden“, zeigt er am Kleid von Stefanie Ponto. Hier und da ist es noch etwas zu groß, insgesamt etwas zu lang – „und wir wollen ja, dass die Braut am Ende glücklich ist und das Kleid perfekt sitzt.“ Aber Stefanie Ponto ist jetzt schon glücklich, kann sich kaum sattsehen im Spiegel. „Am liebsten würde ich das Kleid nicht mehr ausziehen. Das ist ein Mädchentraum, der in Erfüllung geht.“

Bei einem Beratungstermin können Bräute verschiedene Kleider anprobieren – insgesamt gibt es zwischen 200 bis 250 Brautkleider im Geschäft.
Bei einem Beratungstermin können Bräute verschiedene Kleider anprobieren – insgesamt gibt es zwischen 200 bis 250 Brautkleider im Geschäft.

Das ist nicht mehr bei allen so, findet Andreas Goesmann. Bei den Bräuten seien derzeit viele Veränderungen zu beobachten: „Zum einen steigen die Erwartungen und die Bräute erwarten Beratungstermine wie im Fernsehen. Zum anderen geht der Trend immer mehr in Richtung standesamtliche Hochzeit – da wird eine große, aufwendige Robe nicht mehr benötigt.“

Die Kleider

Im Geschäft gibt es eine große Auswahl an Brautkleidern – auch Stefanie Ponto ist überwältigt. „Man weiß gar nicht, wo man zuerst hinschauen und welches Kleid man anprobieren soll“, sagt sie. Zum Glück gibt es die Berater, die mittlerweile ein geschultes Auge haben und genau wissen, welches Kleid zur jeweiligen Braut passt.

200-250 Brautkleider hängen bei Goesmanns auf der Stange – von Größe 36 bis 60 ist alles dabei. „Größe 36 ist die gängige Brautgröße, die am meisten verkauft wird. Aber wir haben natürlich auch große Größen, heutzutage ist das sehr wichtig“, sagt Andreas Goesmann, der auf jede Braut vorbereitet sein will.

Besonders beliebt seien Kleider in creme – „das schmeichelt dem Hautton“. Außerdem falle es kaum auf: „Wenn die Braut zwischen ihren Gästen steht, dann sieht das Kleid für alle weiß aus.“

Brautsaison von November bis Februar

Im Zeitraum von November bis Februar werden die meisten Brautkleider gekauft, berichtet Andreas Goesmann. Dann gibt es auch die größte Auswahl.

Produziert werden die meisten Kollektionen in China. „Das ist Gang und Gebe“, so Goesmann. 80 Prozent aller Kollektionen würden dort hergestellt.

Und ein paar wertvolle Tipps hat Andreas Goesmann für Bräute auch noch parat: Während zu kleineren Bräuten eher eine Prinzessinnen-Robe passt, können große Bräute sehr gut schmale, figurbetonte Kleider im „fit&flair“ Stil tragen. „Schlanke Bräute sollten etwas Volumen im Kleid haben, auch hier bietet sich ein Kleid im Prinzessinnen-Stil an oder die herkömmliche A-Linie“, sagt Goesmann. Etwas korpulentere Bräute sollten hingegen ein Kleid tragen, dass ihrer Figur schmeichelt und Problemzonen kaschiert – „zum Beispiel eine A-Linie“, sagt Goesmann. „Die sollte allerdings nicht zu schlicht sein, sondern Drapierungen oder Verzierungen haben.“

Die Kosten

Unterschiedlich hoch fallen die Kosten der Kleider aus: Während es ein Kleid für die standesamtliche Hochzeit für 298 bis 700 Euro gibt, fallen für ein etwas ausgefalleneres Kleid für die kirchliche Hochzeit rund 800 bis 1300 Euro an, so Goesmann. „Das ist natürlich immer abhängig von Vorstellung und dem Budget. Die Preisgrenzen nach oben sind offen.“

Die Beratung

Ein Beratungstermin dauert in der Regel ungefähr zwei Stunden.

6 Beraterinnen stehen im Geschäft zur Verfügung und helfen den Bräuten, das passende Traumkleid zu finden. „Es ist ratsam, maximal drei Begleiter mitzubringen“, sagt Andreas Goesmann. „Sonst gehen die Wünsche der Braut meist etwas unter.“

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Während die Beratung früher noch kostenlos war, wurde mittlerweile eine Beratungspauschale von 40 Euro eingeführt. „Wir wurden einfach zu oft ausgenutzt und das Kleid dann im Internet bestellt“, sagt Andreas Goesmann. Der Preis für den Beratungstermin wird beim Kleiderkauf angerechnet. Stefanie Ponto jedenfalls ist sich sicher: „Wenn ich mal heirate, dann kaufe ich mein Kleid hier in Warstein.“

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