Warstein. . André Gockel und Jaqueline Gockel-Wengel sind frisch verheiratet und überglücklich. Das Ja-Wort haben sie sich im Haus Kupferhammer gegeben.
André Gockel und Jaqueline Wengel schauen sich tief in die Augen, lächeln sich an. Man sieht ihnen sofort an, dass sie gut zusammenpassen, glücklich miteinander sind – und dieses Glück haben sie nun komplett gemacht.
Im Warsteiner Haus Kupferhammer haben sie sich vor ihren Freunden und Familien das Ja-Wort gegeben und sind sich einig: „Wir wollen den Rest unseres Lebens zusammen verbringen“. Ein ganz besonderer Tag für beide: nicht nur, weil sie heiraten, sondern auch, weil es Jaqueline Gockel-Wengels Geburtstag ist.
Die Geschichte
Kennengelernt hat sich das Paar vor ungefähr zwei Jahren. „Ich habe verschlafen, war viel zu spät dran und wollte meinen Bus noch erwischen. Deswegen bin ich im Eilspurt zur Haltestelle gerannt“, erinnert sich André Gockel zurück. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite entdeckt er Jaqueline. Sie bringt gerade ihren Sohn Joel zur Haltestelle. „Ich fand sie direkt sympathisch. Angesprochen habe ich sie aber nicht.“
Ein paar Wochen später ist sie ihm immer noch nicht aus dem Kopf gegangen. Durch einen glücklichen Zufall wird sie ihm in einem sozialen Netzwerk als Freundin vorgeschlagen – sie tauschen Telefonnummern aus und verabreden sich für ein Treffen.
Dort lernt André Gockel auch Jaquelines Sohn kennen, sie verstehen sich auf Anhieb. Dann entwickelt sich alles nach und nach, vor rund zwei Jahren werden sie ein Paar, im September 2017 folgt der Antrag.
Es muss viel erledigt werden: Ein Brautkleid muss her und ein Termin für die standesamtliche Trauung. Dafür sucht sich das Paar ein besonderes Datum aus, das Datum, an dem Jaqueline Geburtstag hat. „Die Zeit vergeht wie im Flug und auf einmal war die Trauung nur noch zwei Wochen entfernt“, schildert Jaqueline Gockel-Wengel ihre Erfahrungen. Nervös war sie eigentlich nicht. Bis zu dem Morgen, an dem sie um halb 11 am Haus Kupferhammer sein sollte.
Die Trauung
Es ist halb sechs Uhr morgens – Jaqueline Gockel-Wengel kann nicht mehr schlafen, ist mittlerweile doch etwas nervös. Genau wie André Gockel. Gut fünf Stunden später stehen sie draußen vor dem Haus Kupferhammer. Sie trägt ein elegantes, weißes Kleid und auch André Gockel hat sich in Schale geworfen.
Nach und nach trudeln auch Freunde, Familie und die Trauzeugen ein: Katrin Schnietz und Bernhard Kämmerling. „Ich finde Jaqueline und André passen super gut zusammen. Ich freue mich für die beiden, dass sie jetzt den nächsten Schritt wagen“, sagt Katrin Schnietz, die bereits seit rund sechs Jahren mit Jaqueline befreundet ist.
Zahlen zum Thema Heiraten im Überblick
100
Trauungen hat es im Jahr 2017 in Warstein ungefähr gegeben. Der beliebteste Monat war der Juli, mit insgesamt 16 Trauungen. Mit je 14 Trauungen im Monat waren auch der Mai und der Dezember bei den Warsteinern sehr beliebt.
4 Standesbeamte gibt es in Warstein, zwei sind gleichzeitig Sachbearbeiter im Standesamt: Ursula Müller und Andrea Bölling. Roswitha Wrede und Bürgermeister Thomas Schöne halten auch Trauungen ab.
74 Verfahren wegen Scheidung wurden insgesamt im vergangenen Jahr bei dem Warsteiner Amtsgericht eingetragen.
10 Trauungen hat es in diesem Jahr bereits im April in Warstein gegeben. Im März waren es acht.
Sie kennen sich aus Belecke – dort waren sie lange Zeit Nachbarn. Jetzt wohnen beide Frauen in Warstein, „sogar im gleichen Haus“, sagt die Trauzeugin und lacht. Daher kennt sie auch André Gockel. Doch dass sie Trauzeugin wird, hat sie schon überrascht: „Ich habe mich total gefreut. Gerechnet hätte ich damit aber nicht“, sagt sie.
Und dann folgt der Moment, auf den das Paar schon so lange gewartet hat: Hand in Hand steigen André und Jaqueline die Treppen zum Trauzimmer hoch. „Ich freue mich, dass ich sie auf ihrem Schritt in eine gemeinsame Zukunft begleiten darf“, sagt Standesbeamtin Andrea Bölling, die die Trauung leitet.
Das Paar und die Gäste setzen sich, die Stühle des Brautpaars sind verziert. „Wenn man sich auf jemanden verlassen kann, dann lassen sich Tiefpunkte besser durchstehen“, sagt Andrea Bölling. Das Brautpaar schaut sich an und lächelt bekräftigend. Vor ihnen auf dem Tisch liegen die Eheringe, sie Formen eine Acht. „Das steht für die Unendlichkeit“, sagt Andrea Bölling. „Die Ringe sollen sie für immer an ihre besondere Verbindung erinnern.“
Und dann ist der große Moment da – André Gockel und Jaqueline Gockel-Wengel stehen auf, wenden sich einander zu, beide sagen „Ja“ zueinander und zu einer gemeinsamen Zukunft. André Gockel nimmt einen Ring vom Ringkissen, steckt ihn vorsichtig Jaqueline Gockel-Wengel an. Sie nimmt den zweiten Ring vom Kissen und schiebt ihn behutsam André Gockel auf den Finger. Ein Kuss besiegelt dann die Verbindung, die André Gockel und seine Frau schon seit langer Zeit haben.
Freunde und Familie kommen nach vorne, gratulieren dem Paar. Draußen wird bei strahlendem Sonnenschein angestoßen – dann geht’s zum Kaffee und Kuchen ins Hotel Hölter. „Beim Anschneiden der Torte hatte André die Hand oben“, verrät Katrin Schnietz. Ein rundum gelungener Tag – „der Tag hätte nicht schöner sein können“, ist sich das Brautpaar einig.
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