Sichtigvor. Ein Repertoire von Marsch bis Pop: Das Konzert nahm die Zuhörer im Haus Teiplaß mit auf eine Reise von der Unterwelt bis zum Mond .

Voll besetzt war das Haus Teiplaß, als Andreas Koch, Vorsitzender des Musikvereins Sichtigvor, alle Gäste zum Frühjahrskonzert seines Musikvereins begrüßte. Er lud die Besucher auf „eine Reise ein von der Unterwelt bis zum Mond, auf der man Freunde treffen und unterschiedliche Kontinente besuchen kann“.

Ortsvorsteherin führt durch Programm

Das Jugendorchester, das ebenfalls auftrat, wurde im Mai 2012 gegründet.

Als Conférencier fungierte Heike Kruse, Ortsvorsteherin von Sichtigvor, die zum zweiten Mal durch das Programm führte. Das Orchester leitete Dirigent Harald Thranberend.

Mit dem Konzertmarsch im böhmischen Stil „Die Sonne geht auf“ von Komponist Rudi Fischer ging es zackig los und das Orchester konnte sofort alle Register vorstellen.

„Orpheus in der Unterwelt“

Mit der Ouvertüre von „Orpheus in der Unterwelt“ von Jaques Offenbach ging es weiter und Heike Kruse bat das Publikum, „bei der berühmten Melodie des Höllen-Cancan mitzuklatschen, in den Gängen zu tanzen oder meinetwegen auch auf den Tischen.

Zaubern Sie so einen Teil des Pariser Nachtlebens ins Haus Teiplaß!“ Denn diese unterhaltsame Operette verkörpert wie kaum ein anderes Musikstück „Frohsinn und gute Laune.“ Als Solistin an der Klarinette fungierte Anja Claus.

Welt des Musicals erkunden

Im Anschluss entführte der Musikverein die Zuhörer in die Welt von „König der Löwen“. Für die Filmmusik des Zeichentrickfilms „The Lion King“ aus dem Jahre 1994 war Hans Zimmer verantwortlich, für die Songs aber Elton John, der wie kaum ein anderer sein Handwerk versteht. Bekannteste Melodien in dem Medley: „Hakuna Matata“ und „Can you feel the love tonight“.

Von Märschen bis zu modernen Popsongs reicht das Repertoire, das der Musikverein Sichtigvor beim Konzert präsentiert.
Von Märschen bis zu modernen Popsongs reicht das Repertoire, das der Musikverein Sichtigvor beim Konzert präsentiert. © Lukas Koerdt

Mit dem altrussischen Marsch „Abschied der Slawin“, der 1912 von Wassili Agapkin komponiert wurde, nahm das Orchester das Publikum mit in traurige Zeiten: Agapkin soll dieses melancholische Stück angeblich inspiriert durch die Balkankriege geschrieben haben.

Rockmusik mit symphonischen Streichersätzen

Die Reise des Musikvereins Sichtigvor und seiner Zuhörer ging weiter in die Popmusik. John Miles wurde besonders bekannt durch seine Kombination von Rockmusik mit symphonischen Streichersätzen. Am wohl bekanntesten sein Stück „Music“, das vom Orchester im Haus Teiplaß interpretiert wurde.

Nach dem Evergreen „Fly me to the moon“ von Bart Howard folgte zum Ende des ersten Teils des Konzertes der Operettenmarsch „Berliner Luft“ von Paul Lincke. Die Berliner Philharmoniker beenden ihre jährlichen Konzerte auf der berühmten Waldbühne regelmäßig mit diesem Stück.

„One moment in time“

Nach einer kurzen Pause konnten sich die Zuhörer von der Qualität des Jugendorchesters überzeugen. Mit den Stücken „One moment in time“ von Albert Hammond und John Bettis, der bekannten Popballade, die Whitney Houston zu den Olympischen Sommerspielen in Seoul präsentierte, und „Raiders of the lost ark“ von John Williams, dem Titelsong der „Indiana Jones–Filme“, begeisterte das Jugendorchester sein Publikum.

Auch das Stück „The medallion calls“ gehört zu den bekannten Filmmusiken. Der Deutsche Klaus Badelt komponierte diesen Soundtrack zum Film „Fluch der Karibik“.

Von Drachen bis zum Adlerflug

Im dritten Teil des Abends übernahm der gesamte Musikverein wieder die Bühne, spielte den Marsch „Kameraden auf See“ sowie das Medley „Phil Collins live“, eine Hommage an den Sänger der englischen Gruppe Genesis. Mit der Polka „Von Freund zu Freund“ von Martin Scharnagl gelang dem Orchester ein wahrer „Ohrwurm“, bevor man mit „A tribute to Amy Winehouse“ an „eine der schillerndsten Figuren der Popmusik der vergangenen Jahre“ erinnerte.

Mit dem Lied „Nessaja“ von Peter Maffay entführten die Musiker ihr Publikum in die Welt des Drachen Tabaluga, der die Schildkröte Nessaja besucht.

Mit dem „Adlerflug“ von Hermann Ludwig Blankenburg, einem Konzertmarsch des wohl bedeutendsten Marschkomponisten Deutschlands, ging ein kurzweiliger Abend zu Ende. Mit donnerndem Applaus wurden die Musiker sowie ihr Dirigent belohnt und mussten einige Zugaben zum Besten geben. Im Anschluss an das unterhaltsame Konzert feierten Besucher und Musiker noch viele Stunden gemeinsam. Man darf sich auf das nächste Konzert freuen.